Türchen 16: Don’t Mess With The Postman

Sie werden mir wohl zustimmen, wenn ich sage, dass Rentiere, Bescherung oder Santa Klaus klassisch für Weihnachten sind. Dass aber auch ein Postbote ganz unerlässlich für ein gelungenes Weihnachten ist, das zeigt Ihnen der Weihnachtsfilm Klaus von Sergio Pablo, erschienen 2019.

von CELINA FARKEN

Jesper ist ein ausgebildeter Postbote, interessiert sich für seinen Beruf aber kein bisschen. Seinem Vater – der oberste Ausbilder aller Postboten – ist dieses Desinteresse ein Dorn im Auge. Deshalb schickt er Jesper in die Kleinstadt Zwietrachtigen und stellt ihm die Aufgabe, 6000 Briefe der Bewohner zu bearbeiten. Das sollte für einen ausgebildeten Postboten an Weihnachten keine große Herausforderung darstellen. Allerdings ist der Name der Kleinstadt Programm. Zwietrachtigen ist abgelegen vom Rest der Welt und seine Bewohner sind in zwei Lager gespalten und allesamt sehr zwielichtige Personen. So kommt es, dass kein einziger Brief zur Post gebracht wird. Verzweifelt und von dem Wunsche getrieben, Zwietrachtigen zu entkommen, wird Jesper kreativ. Denn als er zufällig auf den Einbrödler Klaus trifft, gibt er diesem die Zeichnung eines kleinen Jungen, auf der ein Spielzeug zu sehen ist. Klaus, der handgefertigtes Spielzeug herstellt, bringt eines davon zu dem Jungen. Von da an verbreitet Jesper die Legende rund um Klaus (in Anspielung auf Santa Klaus), der braven Kindern Spielzeug bringt. Jesper kommt die rettende Idee: Wer Geschenke von Klaus bekommen will, muss einen Brief schreiben! Na das klingt doch nach einer guten Lösung. Wären da nicht noch die zwei Familienlager mit ihren Clananführern, die ihm die Sache erschweren. Denn denen gefällt es gar nicht, dass sich sowohl die Kinder als auch die anderen Erwachsenen plötzlich vertragen und tadellos benehmen.

Der Film schafft es, auf humorvolle und kreative Weise die Entstehung gängiger Weihnachtsbräuche zu erklären und die wahre Bedeutung Weihnachtens an der wohl unweihnachtlichsten Kleinstadt beispielhaft zu zeigen (Geschenke sind natürlich auch ganz toll).

Ob es Jesper schafft, alle 6000 Briefe zuzustellen, das sehen Sie sich am besten selbst an. Trotz der humorvollen Erzählweise des Films, hier eine kleine Warnung: Taschentücher sollten bereitstehen. Und vielleicht verschicken Sie an Weihnachten mal wieder ganz klassisch einen Brief. Wer weiß, welchem Postboten Sie damit vielleicht helfen können.

Klaus (2019)

Regie: Sergio Pablo

Drehbuch: Zach Lewis, Jim Mahoney

Synchronsprecher: Ralf Schmitz, Rufus Beck, Josefine Preuß

Laufzeit: 96 Minuten

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