Als Prometheus den Menschen das Leben brachte

Mary Shelley im Jahr 1840, Porträt von Richard Rothwell.

Heute vor 225 Jahren erblickte Mary Shelley das Licht der Welt. Ihr bekanntestes Werk Frankenstein oder Der moderne Prometheus wurde in vielfältigen Adaptionen auf die Filmleinwand gebracht und ist deshalb bis heute Teil unseres kulturellen Gedächtnisses. Doch warum trägt das Werk überhaupt den Untertitel Der moderne Prometheus? Dieser Frage gehen wir heute auf den Grund.

von THOMAS STÖCK

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Mad World…

"Orest in Mossul" am Schauspielhaus Bochum Foto: Fred Debrock

“Orest in Mossul” am Schauspielhaus Bochum Foto: Fred Debrock

International, multimedial und im erschreckend aktuellen Kontext feiert Orest in Mossul Bochumer Premiere am Schauspielhaus. Der preisgekrönte Regisseur Milo Rau versetzt die Motive der antiken Tragödie des Aischylos in das irakische Mossul der Gegenwart. Weltpolitik trifft auf persönliches Schicksal, wenn die Konsequenz der Realität Gewalt ist. Die Schrecklichkeit erscheint in ihrer eigenen Ästhetik und trifft direkt ins Herz.

von JASMIN GIERLING Weiterlesen

Iphigenie bei den Bochumern

"Iphigenie" am Schauspielhaus Bochum Foto: Julian Röder

“Iphigenie” am Schauspielhaus Bochum Foto: Julian Röder

Das Schauspielhaus Bochum zeigt eine Euripides-Jelinek-Melange von Dušan David Pařízek, die vor allem ein Anliegen hat: Geschlechterrollen zu verwischen und zu hinterfragen. Trotz brillanter Schauspieler und einiger verblüffender Regieeinfälle läuft der Abend jedoch etwas ins Leere; nur Weniges bleibt hängen.

von HELGE KREISKÖTHER Weiterlesen

Blutleere Orestie

Aischylos' "Orestie" am Schauspielhaus Bochum Foto: Birgit Hupfeld

Aischylos’ “Orestie” am Schauspielhaus Bochum Foto: Birgit Hupfeld

Aischylosʼ wohl berühmtestes Drama um den Atridenfluch, Blutrache und Muttermord gehört seit Langem zu den Theaterklassikern. Es dauerte jedoch knapp 100 Jahre, bis die Orestie auch auf der Bochumer Bühne Einzug hielt. Lisa Nielebock inszeniert die Trilogie nun in den Kammerspielen – statt karg-analytischen 110 Minuten hätte man sich aber mehr Dramatik und mehr Zeit für Spiel und kontextuelles Regiekonzept gewünscht.

von ANNIKA MEYER Weiterlesen

Menschenopfer für die Freiheit

"Prometheus/Egmont" bei den Ruhrfestspielen Foto: Krusebild

“Prometheus/Egmont” bei den Ruhrfestspielen Foto: Krusebild

Die Ruhrfestspiele setzen den Feinden der Demokratie in einer Lesung mit Sebastian Koch die Freiheits-Märtyrer Prometheus/Egmont entgegen. Die Aussicht, die das ergibt, ist wenig erträglich. Doch es sind eben ernste Zeiten, sagt der Regisseur.

von FABIAN MAY Weiterlesen

Ästhetik und Gewalt im Hasenkostüm

"Oresteia" bei den Ruhrfestspiele Foto: Guido Mencari

“Oresteia” bei den Ruhrfestspiele Foto: Guido Mencari

Wer Aischylos’ Orestie im Theater sehen will, macht sich schon zuvor auf keinen leicht verdaulichen Abend gefasst. Rache, Mord und Familienfluch sind Ingredienzen, die an die Nieren gehen. Der Regisseur Romeo Castellucci hat mit seinem Theaterkollektiv Socìetas Raffaello Sanzio bereits 1995 eine italienischsprachige Oresteia auf die Bühne gebracht – nun führt er sie, dezent aktualisiert, im Rahmen einer Europatournee bei den Ruhrfestspielen wieder auf. Eine drastische Inszenierung, die Bilder statt Worte sprechen lässt.

von ANNIKA MEYER Weiterlesen