Doctor’s Diary (4): Warum über einen anderen Genozid schreiben

Paul Rusesabagina in der US-Botschaft in Schweden im Jahr 2013.

Nach den ersten Monaten der Organisationsphase möchte ich in der heutigen Kolumne auf die inhaltliche Findungsphase zu sprechen kommen. In meinem speziellen Fall soll es dabei um ein kleines ostafrikanisches Land gehen, dessen grausame Geschichte das Geschichtenerzählen notwendig macht: Ruanda. 1994 fand in etwa 100 Tagen ein Völkermord statt und kostete über 800.000 Angehörige der Bevölkerungsminderheit der Tutsi das Leben.

von THOMAS STÖCK

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Die Suche nach der verlorenen Freiheit

Aka Morchiladze: Reise nach Karabach, Cover: Weidle

„Gut“ oder „schlecht“ sind keine Kategorien, in die man den Roman Reise nach Karabach des Georgiers Aka Morchiladze einordnen kann. Vielmehr handelt es sich um ein derbes, nüchternes Werk mit Höhen und Tiefen, das von seiner Geschlossenheit lebt und besonders im Nachklang brilliert.                                    

von ALINA WOLSKI Weiterlesen

Once upon a time in Mardin…

COVER_The CutIn The Cut schickt der deutsch-türkische Regisseur Fatih Akin seinen Protagonisten ausgerechnet vor dem Hintergrund des türkischen Genozids an den Armeniern auf eine Kontinente umspannende Reise von Jahresdauer. Das Presseecho ist verheerend, Akins Projekt sei ein unpolitisches, kitschiges Märchen und damit gescheitert. Doch was genau ist das in diesem Fall überhaupt, dieses Scheitern?

Von MEIK JANKE Weiterlesen