Modernes Theater geht auch ohne schockierende Effekte

“Eugen Onegin” im Opernhaus Dortmund Foto: Anke Sundermeier

Puschkins Eugen Onegin gilt als der typisch russische Versroman des 19. Jahrhunderts. Das literarische Werk über die Rolle von Literatur, den überflüssigen Menschen und die Frage nach dem richtigen Augenblick für das wahre Glück verwandelte Tschaikowski 1878 in die gleichnamige Oper. An diese russische Komposition wagt sich die Oper Dortmund nun erfolgreich und künstlerisch innovativ. Als vollkommen überzeugend kann sie jedoch nicht bezeichnet werden; dazu verliert sie den russischen Ursprung des Werks ein wenig zu stark aus dem Blick.

von ALINA WOLSKI Weiterlesen

“Gott ist tot! Hoch lebe Darwin!”

Ilona Jerger: Und Marx stand still in Darwins Garten   Cover: UllsteinMarxismus, Darwinismus und Religion – wie passt das zusammen? Dass die beiden Persönlichkeiten Karl Marx und Charles Darwin mehr verband als ihre Bärte und der schlechte Gesundheitszustand, zeigt Ilona Jerger in ihrem Roman Und Marx stand still in Darwins Garten. Dabei kommen philosophische Diskurse nicht zu kurz.

von ALINA WOLSKI Weiterlesen

Die Redaktion empfiehlt

Die Redaktion wünscht frohe Weihnachten Foto: Katja PaiorekEs ist wieder so weit: Weihnachten steht vor der Tür, das Jahr neigt sich langsam dem Ende. Für diejenigen, die kurzfristig noch in die Stadt stiefeln und dringend ein Geschenk besorgen müssen, oder diejenigen, die über die Feiertage ein gutes Buch lesen wollen, gibt es ein paar Empfehlungen von Esra Canpalat und Helge Kreisköther. Zusätzlich haben wir noch ein paar Serientipps für das perfekte Binge-watching mit der ganzen Familie.
Wir wünschen euch allen schöne Feiertage und einen guten Rutsch ins neue Jahr! Weiterlesen

Viel los in Lönneberga

Michel aus Lönneberga SSH Bochum Matthias Redlhammer (Alfred), Ragna Guderian (Alma), Minna Wündrich (Lina), Torsten Flassig (Michel), Jost Grix (Anton), Anna Döing (Klein-Ida)   Foto: Diana Küster1963 veröffentlichte Astrid Lindgren die ersten Geschichten über den Lausejungen Michel aus Lönneberga, der in seinem schwedischen Dörfchen allerlei Unfug anstellt. Knapp zehn Jahre später wurden Michels Streiche verfilmt und begeistern seitdem die Kinder auch vor den Fernsehapparaten. Nun spielt das Schauspielhaus Bochum als Weihnachts- und Wintermärchen Lindgrens Klassiker – und schafft es, auch ohne Modernisierungen Groß und Klein zu begeistern.

von ANNIKA MEYER Weiterlesen

Gentrifizierung, interdisziplinär

Chabon_Telegraph Avenue   Cover KiwiBücher und Schallplatten zählen zum unverzichtbaren analogen Inventar von Flohmarktständen, Trödelläden und Haushaltsauflösungslagern. Einen Roman über einen Schallplattenladen müsste also eigentlich etwas Unzeitgemäßes, Nostalgisches, eine morbide Wehmut begleiten. Doch so einfach ist es nicht, nicht nur, weil er vom detailverliebten Sprachvirtuosen Michael Chabon stammt.

von KARIN BÜRGENER Weiterlesen

Auf einen literarischen Windbeutel KW 4

Windbeutel   Foto: flickr Userin Astrid Kopp CC BY-NC-SA 2.0Gestatten: Hemgesberg. Ich lade Sie hier und heute auf ein aufgeblasenes Häppchen, oder – wie man so schön im Nachbarland Österreich sagt – Brandteigkrapferl der vergangenen Woche ein. Setzen Sie sich, es ist genug geschehen in dieser Welt der fanatischen Fanboys und Fangirls, damit wir ein wenig plaudern können: Die Arno-Schmidt-Mania zum 100.

von NADINE HEMGESBERG

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Die Redaktion empfiehlt

Weihnachtsgeschenke   Foto: flickr User pfeifhofer CC BY-NC-SA 2.0, nicht verändertWie überstehen wir bloß diese Feiertage? Wie überstehen wir bloß all den Jubel, Trubel, die Heiterkeit und die diversen Fresskomata an den Tafeln unserer Familien? – Genau, mit einem guten Buch. Mit einem guten Buch, das wir still und heimlich an einem ruhigen Örtchen (im abgewetzten Ohrensessel der Großmutter) lesen und so für eine kurze Zeit all der überbordenden Besinnlichkeit entgehen. Die Redaktion von literaturundfeuilleton gibt Euch eine Liste von Büchern an die Hand, mit denen Ihr gut durch die Feiertage kommt und das ein oder andere Aha- und Oh-Erlebnis haben werdet. Habt eine fabelhafte Zeit, übersteht die Feiertage und rutscht gut ins neue Jahr!

Eure literaturundfeuilleton-Redaktion

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Die lesende U35

Sie tun es: überall! Im Bett, auf der Parkbank, in der Bibliothek, am Strand und eben auch in der Bahn. Menschen lesen. Und oft fragt man sich: „Welches Buch fesselt den Leser gerade so sehr, dass er das Gemurmel der anderen Bahnfahrer ausschaltet und völlig in seiner Lektüre versinkt?“ Auf den Beobachter haben Leser eine faszinierende Wirkung, nicht umsonst treibt es den Betrachter in Italo Calvinos Wenn ein Reisender in einer Winternacht halb in den Wahnsinn, nicht zu wissen, welches Buch die unbekannte Leserin auf der Terrasse gegenüber in den Händen hält.

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