Il était une fois…

Charles Perrault (1628–1703); Künstler: Charles Le Brun (1619–1690)

Mit diesen Worten beginnen viele Märchen des französischen Schriftstellers Charles Perrault. Rotkäppchen, Dornröschen, Blaubart, Aschenputtel – seine Werke sind weltbekannt. Am Ende eines Märchens folgt eine Moral, die sich die Leserschaft oder Zuhörerschaft zu Herzen nehmen sollte. Anlässlich seines 320. Todestags betrachten wir heute das Leben und die Märchen von Frankreichs berühmtestes Grand Auteur de Conte. Vielleicht folgt auch am Ende dieses Textes eine Moral, aus der man etwas lernen kann.

von VANESSA MUSZARSKY

Weiterlesen

Podcast Literatur und Feuilleton – Folge 002: Der Wolf im Märchen

Postkarte „Rotkäppchen und der böse Wolf“ der Schwedin Jenny Nyström, vor 1903.

„Homo hominis lupus.“ Der Mensch ist dem Menschen ein Wolf. Der Wolf dient Thomas Hobbes als Metapher für das Schlechte per se. Noch weiter zurück reicht die Redensart vom Wolf im Schafspelz, die wir bereits in der Bibel antreffen. In Europa wurde der Wolf ab dem 16. bis ins 18. Jahrhundert hinein systematisch ausgerottet. Die Verfolgung des Wolfs fällt zusammen mit einer literarischen Entwicklung: Ab dem 17. Jahrhundert werden zuvor mündlich tradierte Märchen schriftlich fixiert. Während in Westeuropa schon kleinen Kindern der Wolf als tierischer Teufel präsentiert wird, existieren jedoch auch positivere Darstellungen des Wolfs. Gemeinsam blicken wir auf auf französische, deutsche, russische und litauische Märchen sowie auf Goethes Reineke Fuchs.

Weiterlesen