Lebefrau sucht Lebensglück

Sahar Mandûr: Ein Mädchen namens Wien; Cover: Edition Faust

Im von Krisen und Kriegen gebeutelten Libanon, genauer in dessen Hauptstadt Beirut, begibt sich in der Erzählung Ein Mädchen namens Wien die gleichnamige Protagonistin auf die Reise ihres Lebens und auf die Suche nach ihrem Platz in der Welt. Doch ihr promisker Lebensstil und ihr In-den-Tag-Hineinleben beschert Wien einen isolierten Platz in der Gesellschaft – nur ihr Bruder hält zu ihr. Ein unterhaltsamer Parforceritt durch die libanesische Gesellschaft, die sich irgendwo zwischen Moderne und Tradition bewegt.

von THOMAS STÖCK

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Brot und Kriege

Giulia Caminito: Ein Tag wird kommen; Klaus Wagenbach

In ihrem dritten Roman Ein Tag wird kommen erzählt die italienische Autorin Giulia Caminito die Geschichte zweier ungleicher Brüder aus ärmlichen Verhältnissen zur Zeit des Ersten Weltkrieges. Dass gerade die Figuren dabei blass bleiben, ist bedauernswert, wird aber durch die Thematisierung der sozialen und gesellschaftlichen Konflikte, mit denen die Figuren zu kämpfen haben, zumindest teilweise aufgewogen. 

von CAROLIN KAISER 

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Die Redaktion empfiehlt…

Mit 2020 liegt ein äußerst bewegtes Jahr hinter uns. COVID-19 hat unseren Alltag auf den Kopf gestellt. Auch für 2021 werden durch die Pandemie notwendig gewordene Einschränkungen unseren Alltag langfristig bestimmen. Zugleich gibt es jedoch einen Hoffnungsschimmer am Horizont mit den zugelassenen mRNA-Impfstoffen, sodass vielleicht in nicht allzu ferner Zukunft eine Normalisierung unseres Lebens beginnen kann. Doch ist da ja noch der Lockdown, dessen Verlängerung immer wahrscheinlicher scheint. Um die Zeit zu Hause ein wenig vergnüglicher zu machen, hat sich unsere Redaktion deshalb einige Empfehlungen für diese aufregende Zeit einfallen lassen. Wir wünschen Euch einen angenehmen Start in das neue Jahr, beste Gesundheit und natürlich viel Vergnügen bei der Lektüre!

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Abnabelungsprozess gescheitert (?)

Eva Roman: Pax; Klaus Wagenbach

In ihrem zweiten Roman widmet sich Eva Roman dem seit Jahrhunderten literarisch häufig verarbeitetem Thema des Erwachsenenwerdens. Dank einfühlsamer Figurenzeichnung und herrlich ambivalenten Figurenbeziehungen gelingt es Roman trotzdem die bereits hundertfach erzählte Geschichte der Entwicklung vom Kind zum Erwachsenen spannend und anregend zu gestalten.

von CAROLIN KAISER

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Ist das Kunst oder kann man das lesen?

Teresa Präauer - Johnny und Jean   Cover: WallsteinMit Johnny und Jean hat die österreichische Autorin Teresa Präauer einen Roman vorgelegt, der die Bezeichnung ‚Kunstwerk‘ im wahrsten Sinne des Wortes verdient hat. Für den Preis der Leipziger Buchmesse hat es jedoch nicht gereicht – vielleicht auch, weil man sich über Kunst bekanntlich streiten kann?

von PIA ALEITHE Weiterlesen

Wie ein Popsong aus den 90ern

Hischmann_Am Ende schmeißen wir mit Gold   Cover BerlinPeng! Fabian Hischmanns Debütroman Am Ende schmeißen wir mit Gold hat alles, was eine Coming-of-age-Geschichte typischerweise vorweist: einen vom Leben gelangweilten Mittzwanziger, nostalgische Reisen in die Kindheit, Erinnerungen an Teenagereskapaden und ein tragisches Ereignis. Besonders neu klingt das nicht, aber „ganz okay“ würde man wohl im Jugendjargon sagen.

von ESRA CANPALAT

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Endgeil

Ab wann ist man eigentlich erwachsen? Wenn man alle großen ersten Male hinter sich hat? Das erste Verliebtsein? Den ersten Kuss? Vielleicht ab dem letzten Schultag? Oder wenn man sich mit Isolierband einen Schnurrbart unter die Nase klebt? Warum Wolfgang Herrndorfs Roman Tschick ein Lieblingsbuch ist.

Von HANNAH KONOPKA

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