Podcast Literatur und Feuilleton – Folge 013: Spiegel

Jan Roos: Narziss an der Quelle, zwischen 1610 und 1638.

Heute der normalste Gegenstand der Welt, damals absoluter Luxus: Der Spiegel. Für uns ist es völlig normal, regelmäßig unser Aussehen kontrollieren zu können. Lange Zeit hatten die Menschen aber nicht mehr als ihre Spiegelung auf dem Wasser. Das eigene Spiegelbild kann durchaus faszinierend sein, und so hat der Spiegel auch seinen Weg in die Literatur gefunden. Und dort spiegelt er nicht nur, was ihm gegenübersteht. Er kann magisch sein, sprechen, eine Pforte in andere Welten sein und – täuschen. In dieser Folge nehmen wir euch mit in Märchenwelten, Schauergeschichten und altbekannte Klassiker. Viel Spaß!

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Literatur und Feuilleton Podcast – Folge 007: Gespenster (Halloween Special)

Die Abbildung von William Goldsmith illustriert eine Szene aus Oscar Wildes The Canterville Ghost.

Schon in wenigen Tagen ist es soweit: Dann klingeln wieder lauter kleine Geisterbräute, Hexen und Vampire an unseren Türen und verlangen nach Süßigkeiten. Woraus sich das Halloween-Fest tatsächlich entwickelt hat, ist nicht eindeutig geklärt. Aber es ist sehr wahrscheinlich, dass es etwas mit alten keltischen Bräuchen zu tun hat. Man glaubte, dass zum Ende des Sommers die Seelen der Toten in ihre alten Häuser zurückgekehrt waren. Und auch böse Geister sollen die Zeit genutzt haben, sich auf der Erde zu verbreiten. Deswegen verkleideten sich damals schon manche Menschen gruselig oder steckten glühende Kohlen in ausgehöhlte Rüben und Kürbisse, um Geister und den Teufel abzuhalten. Heute wollen wir uns eine Gruselfigur anschauen: das Gespenst. So ungeklärt die Existenz von Geistern in der Realität ist, so vielfältig sind die Geisterformen in der Literatur. Heimsuchende, böse Geister, solche, die über ihr Schicksal klagen und Frieden suchen und solche, die riesigen Spaß daran haben, Menschen einen Schrecken einzujagen. Dazu sprechen wir über Gespenstertexte von Oscar Wilde, Edgar Allan Poe, Shirley Jackson, J. K. Rowling und Heinrich von Kleist.

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„I became insane, with long intervals of horrible sanity.“

Edgar Allan Poe (18091849) wenige Monate vor seinem Tod

Das titelgebende Zitat stammt aus der Feder Edgar Allan Poes, den heute vor 173 Jahren ein noch immer ungeklärter Tod ereilte. Das Ende des Autors von Geschichten wie The Fall of the House of Usher ist ebenso mysteriös wie das Schicksal und die geistige Verfassung vieler seiner Erzählfiguren. In seinem Werk spielen Wahnsinn und die Psyche eine große Rolle, die Leser*innen werden regelmäßig mit Übernatürlichem, Mord und (vermeintlicher?) Auferstehung konfrontiert. Doch warum setzt sich Poe vorwiegend mit diesen Themen auseinander? Im heutigen Porträt wollen wir gemeinsam einen Blick auf das Leben dieses trotz seiner psychischen Instabilität erstaunlich produktiven Schriftstellers werfen.

von AIVE JÜRGENS

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