Pop und Poesie – und ganz viel dazwischen

Sirka Elspaß: ich föhne mir meine wimpern; Cover: Suhrkamp

Wer mal ein etwas anderes Leseerlebnis haben möchte, der ist bei dem Gedichtband ich föhne mir meine wimpern von Sirka Elspaß genau richtig. Denn normalerweise klären sich die eigenen Fragen im Leseprozess – hier vermehren sie sich nur. Die Frage, was es mit den einzigartigen Gedichten von Elspaß auf sich hat, kann vielleicht nur die Lyrikerin selbst beantworten, doch vielleicht weckt euch die Neugier, der Sache mal selber auf den Grund zu gehen.

von JULIA LEWEN

Weiterlesen

Zwischen Jacken und Mänteln – da steckt die Herzlichkeit

Dagmar Leupold: Dagegen die Elefanten; Cover: Jung & Jung

An der Garderobe. Da ist er. Herr Harald. Ein Mann in seinem Alltag. Der tragisch wie komische Protagonist in Dagmar Leopolds Roman Dagegen die Elefanten! nimmt einen an die Hand und zeigt, wie herzlich die Einsamkeit sein kann.

von CHRISTIN WEIDENFELLER

Weiterlesen

How to: Einsamkeit überwinden

Benedict Wells: Vom Ende der Einsamkeit; Cover: Diogenes

Ergreifend. Einfühlsam. Sensibel. In Vom Ende der Einsamkeit erzählt Benedict Wells auf berührende und philosophische Weise über das Leben, den Tod und die damit verbundene Trauer, die für die Hinterbliebenen unausweichlich ist. Eine Geschichte über die Hürden des Lebens und wie man sie überspringt.

von VIKTORIA GORETZKI

Weiterlesen

Bücher hamstern statt Klopapier – Teil II: Freiwillige Isolation

In der Corona-Krise wird dazu geraten, soziale Kontakte möglichst gering zu halten. Im zweiten Teil unserer Bücherempfehlung in diesen herausfordernden Zeiten möchten wir Ihnen einige Bücher ans Herz legen, in denen die Protagonisten sich gewissermaßen in einer ähnlichen Situation wiederfinden und sich auch eine freiwillige Quarantäne auferlegen.

von ALINA WOLSKI

Weiterlesen

Mutter mit Axt sucht Vorort mit Charme

Emily Ruskovich – Idaho Cover: Hanser Berlin im Carl Hanser Verlag

Drei amerikanische Familienromane mit den Müttern im Zentrum: Emily Ruskovichs „Idaho“, Brit Bennetts „Die Mütter“ und Celeste Ngs „Kleine Feuer überall“. Alle drei Bücher handeln vom Leben in Familien, aber auch vom Ausbrechen aus familiären Strukturen. Sie fragen danach, wie viele und welche Menschen es zwingend braucht, um überhaupt Familie zu sein. Die Grundthemen der Bücher gleichen sich also, aber die Romane sind von ganz unterschiedlicher Qualität.

von SIMONE SAUER-KRETSCHMER Weiterlesen

Keine Sorge, alles beim Alten

Haruki Murakami: Die Ermordung des Commendatore. I Eine Idee erscheint Cover: Dumont

Fans von Haruki Murakami können sich’s schon mal im Sessel gemütlich machen. Alle, die bisher mit Murakami nichts anfangen konnten, können getrost weitergehen, denn Die Ermordung des Commendatore Band 1: Eine Idee erscheint ist genau das, was man von Murakami erwartet – ein bisschen verschroben, ein bisschen mysteriös, und vor allem eins: laaangsam.

von CAROLIN KAISER Weiterlesen

Freiheit zwischen den Fronten

Milan Dekleva – Die Weltbürgerin. Ein Roman über Alma M. Karlin Cover: Drava

Milan Deklevas Die Weltbürgerin. Roman über Alma Karlin ist Mittler zwischen Kulturen. Dekleva und sein Übersetzer Klaus Detlef Olof vollführen eine sprachliche Annäherung an die Andersheit und den Nonkonformismus der Globetrotterin Alma Karlin. Ihr persönliches, tragisch endendes Schicksal wird zum Ausgangspunkt einer Aussöhnung – zwischen der deutschen und slowenischen Sprache sowie zwischen Karlins Werk und dessen Rezeption. Das Buch selbst wird zum Denkmal an eine Vergessene. 

von THOMAS STÖCK  Weiterlesen

Transzendentale Trauerarbeit

Paul Harding: Verlust // Quelle: Luchterhand

 

Charlie Crosby verliert seine Tochter und wird daran irre – aus diesem erzählerischen Kern lässt Paul Harding in Verlust ein ganzes Universum aus Trauer, Liebe und Menschlichkeit entstehen. Der Roman ist ein beeindruckendes Psychogramm, nicht nur eines verzweifelten Vaters, sondern auch einer  neuenglischen Kleinstadt.

 

von LINA BRÜNIG
Weiterlesen

Spätabends inmitten der Beckett’schen Zukunftsversion

Samuel Becketts "Glückliche Tage" und "Das letzte Band" am Schauspiel Dortmund Foto: Birgit Hupfeld

Samuel Becketts “Glückliche Tage” und “Das letzte Band” am Schauspiel Dortmund Foto: Birgit Hupfeld

Winnie ist einsam, Willie ist einsam und Krapp ist einsam. Samuel Beckett positionierte seine Figuren in einem zeitlichen und geografischen Vakuum nach der Apokalypse. Es sind Existenzen im vorletzten Stadium der Auflösung. Man könnte meinen, dass Becketts dystopische Zukunftsversion in weiter Ferne liegt. Marcus Lobbes beweist aber in seiner Dortmunder Inszenierung von Glückliche Tage und Das letzte Band im kleinen Studio des Schauspielhauses eindrucksvoll: Wir sind mittendrin!

von VERENA SCHÄTZLER Weiterlesen

Stoischer Realismus

COVER_Williams_Butcher's Crossing_dtvDie Wiederentdeckung von John Williams’ lange nur als Geheimtipp gehandeltem Roman Stoner (1965) sorgte 2013 im deutschen Feuilleton für Furore . Seit Kurzem liegt nun auch Williams’ früherer Roman Butcher’s Crossing (1960) in deutscher Übersetzung vor. Wenn es sich bei diesem Western auch um einen ganz anderen Roman handelt als bei Stoner, so verdient er doch eine keineswegs weniger enthusiastische Aufnahme.

von BERNHARD STRICKER
Weiterlesen