Zufall oder von Höcksken auf Stöcksken

Fredrik Sjöberg: Mama ist verrückt und Papa ist betrunken; Cover: Carl Hanser Verlag

Literatur als Ticket für eine Reise voller Überraschungen. In Frederik Sjöbergs Essay über den Zufall mit dem Titel Mama ist verrückt und Papa ist betrunken führt er uns von Recherchen zu einem Kunstwerk, auf die Spuren eines vergessenen Malers, in den magischen Bann des Zufalls und in die Tiefen einer Familiengeschichte. Ein Buch, das von starken Frauen erzählt und Familie, Kunst und Zeit in Einklang bringt.

von CHRISTIN WEIDENFELLER

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Die Grande Dame der amerikanischen Literatur

Siri Hustvedt 2019 beim LitteratureXchange Festival in Aarhus, Dänemark; Foto: Hreinn Gudlaugsson; Creative Commons Attribution-Share Alike 4.0 International

Wie werden Menschen zu denen, die sie sind? Was macht ein Kunstwerk mit dem Betrachter? Wie funktionieren Erinnerungen, das Gehirn und der Geist? Diese Fragen bestimmen das Werk von Siri Hustvedt. Die Autorin spielt virtuos in ihren Romanen und Essays mit Themen der Philosophie, Kunst und der Neurowissenschaften, sowie der Psychoanalyse. Ihre Produktivität ist enorm und ihr Werk reißt einen mit in die Welt von Figuren, die auf der Suche nach Sinn sind. Wenn Sie die Dinge gerne hinterfragen, dann lesen Sie Siri Hustvedt!

von LISA THEISSSEN

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Im Labyrinth des flüchtigen Seins

"Moments of Being" von kaleidoskop beim west off-Festival Foto: Annika Meyer

“Moments of Being” von kaleidoskop beim west off-Festival Foto: Annika Meyer

Das Theaterfestival west off beschäftigt sich in diesem Jahr unter anderem mit der (De-)Konstruktion unserer Wahrnehmung und dem Begriff der Wirklichkeit. In diesem Rahmen zeigt das Kollektiv kaleidoskop seine „theatrale Rauminstallation“ Moments of Being und präsentiert dem Publikum eine sehr persönliche Annäherung an Virginia Woolfs Schreiben und (künstlerisches) Erleben.

von ANNIKA MEYER Weiterlesen

Ehrliche Antworten aus dem Literaturbetrieb

Erwin Krottenthaler (Hg): Literaturnachen II // Quelle:  Voland & Quist

Viele Autoren vereinen die Einsamkeit am Schreibtisch und die Auseinandersetzung mit sich selbst. Das kann man zumindest aus den Beiträgen der Sammlung Literaturmachen II herauslesen. Wie zehn Schriftsteller jedoch die Fragen im Rahmen der zweiten Gesprächsreihe Literatur und ihre Vermittler beantworten, zeugt vom Abwechslungsreichtum, Humor und den Möglichkeiten, die der Literaturbetrieb zu bieten hat.

von ALINE PRIGGE

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Verteidigung des Schönen

Byung-Chul Han - Die Errettung des Schönen Cover: S. Fischer

Byung-Chul Han – Die Errettung des Schönen Cover: S. Fischer

Seit seinem Buch Müdigkeitsgesellschaft (2010) tritt Byung-Chul Han in seinen Essays als kritischer Zeitdiagnostiker hervor und gilt mittlerweile als ein zwar nicht allgegenwärtiger, doch entschiedener Widersacher des Neoliberalismus. In seinem neuesten, bei S. Fischer erschienenen Werk Die Errettung des Schönen thematisiert der deutsch-koreanische Philosoph nun die Ästhetik und malt in einer prägnanten, punktuellen Sprache ein düsteres Bild des Schönen in der Gegenwart.

von JONAS PODLECKI

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Wohlmeinendes, für die Wohlmeinenden geschrieben

Nuccio Ordine - Von der Nützlichkeit des Unnützen   Cover: Graf VerlagGeisteswissenschaftler – „Und was wird man damit später?“ Der italienische Literaturprofessor Nuccio Ordine hat die Nase voll vom Ungeist seiner Zeit mit ihrem allgegenwärtigen Diktat der Zweckrationalität und versucht in einem Manifest, sich und seinesgleichen Von der Nützlichkeit des Unnützen zu überzeugen. Wer vorher schon zu zweckfreiem Verhalten neigte, ist überzeugt. Vielleicht aber auch verärgert.

von FABIAN MIRKO MAY Weiterlesen

„Eine unheimliche Wand, durch welche die Sprache nicht recht dringt“

Anne Weber - Ahnen. Ein Zeitreisetagebuch   Cover: S. FischerEin „Zeitreisetagebuch“ verspricht der Untertitel von Anne Webers essayistisch-erzählerischem Prosatext Ahnen, in dem die Autorin sich auf die Suche nach den Spuren des Lebens ihres 1924 verstorbenen Urgroßvaters begibt. Doch anders als in H. G. Wells’ The Time-Machine und anderen Klassikern des Zeitreise-Genres wird der Leser hier nicht in die Vergangenheit katapultiert; vielmehr gelingt das Spürbarwerden des Vergangenen nur sehr tastend und unter Wahrung einer unaufhebbaren Distanz.

von BERNHARD STRICKER Weiterlesen

Re-Lektüre der Sehnsucht

Andrzej Stasiuk - Der Stich im Herzen   Cover: SuhrkampReisen heißt leben“, schrieb Andrzej Stasiuk in Fado. „Jedenfalls doppelt, dreifach, mehrfach leben.“ Dieses Leben verbindet er stets mit dem Schreiben. „Wir wandern durch die Welt, um von ihr zu erzählen. Und keineswegs, um sie zu erobern, zu verändern, zu erkennen und zu verstehen, sondern lediglich, um ihre Schönheit zu beschreiben“, heißt es in seinem neuen Werk Der Stich im Herzen. Und so durchmisst Stasiuk wieder die Welt, diesmal den Osten Eurasiens, und aktualisiert damit, in einer leuchtend klaren Sprache, seine Reiseliteratur.

von JONAS PODLECKI

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Nichts grundsätzlich Falsches, aber Überflüssiges zum Roman

Händler Versuch über den Roman Quelle: S. FischerFalls Sie sich jemals Gedanken über die individuelle oder gesellschaftliche Funktion des Romans gemacht und noch nie den Namen Luhmann gehört geschweige denn etwas von ihm gelesen haben, dann greifen Sie ruhig zu Ernst-Wilhelm Händlers Versuch über den Roman als Erkenntnisinstrument. Doch Vorsicht, die Lektüre kann spontan auftretende Schlummersucht bewirken!

von KAI FISCHER

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Sehnsucht nach Wirklichkeit

Lethen_Der Schatten des Fotografen Quelle: Rowolt Verlag BerlinDer vor wenigen Tagen in der Kategorie Sachbuch/Essayistik mit dem Preis der Leipziger Buchmesse ausgezeichnete Kulturwissenschaftler Helmut Lethen lehrt uns in Der Schatten des Fotografen das Sehen und das Lesen von Bildern. Ausgangspunkt seiner Überlegungen ist dabei die Suche nach der Wirklichkeit in und hinter den Bildern – eine Suche, die überraschende, aber dennoch großartige (Um)Wege beschreitet.

von KATJA PAPIOREK

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