Hilfe! Ich wurde Opfer einer Aufklärung über den Kapitalismus…

Gespenster des Kapitals am Schauspielhaus Bochum   Foto: Diana Küster…und habe viel dabei gelacht. Jedoch bekam man es auch mit der Angst zu tun, als das Schauspielhaus Bochum am Samstag, den 25. Oktober die Premiere Gespenster des Kapitals nach Honoré de Balzac in den Kammerspielen präsentierte. Laut, ernst, satirisch erschafft der Regisseur Hermann Schmidt-Rahmer mit seiner Inszenierung einen Genremix, der zum Lachen und Denken anregt. Eine Welt, in der das Ende des Kapitalismus das glückselige und kitschige, nicht das apokalyptische Ende bedeutet.

von SILVANA MAMMONE

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Der Bankrott des Klischees

Jonas Lüscher - Frühling der Barbaren   Cover C.H. BeckJonas Lüscher lässt in seinem Debüt England untergehen und die Gattung der Novelle auferstehen. Traditionell konstruiert, besteht Frühling der Barbaren aus einer Rahmen- und einer Binnenerzählung, geht als Darstellung einer „sich ereigneten unerhörten Begebenheit“ (Goethe) aber nicht über eine stereotype Inszenierung vermeintlicher Ursachen und Folgen eines fiktiven Staatsbankrotts des Vereinigten Königreichs hinaus.

von KATJA PAPIOREK

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Das große Frösteln

Die Finanzkrise ist in der Belletristik angekommen. Eine ihrer vielen literarischen Stimmen ist der isländische Schriftsteller Guðmundur Óskarsson, Jahrgang 1978, dessen dritter Roman Bankster Islands großes Bankensterben im Herbst 2008 aus einer sehr persönlichen Perspektive betrachtet und dafür mit dem Isländischen Literaturpreis ausgezeichnet wurde. Er erzählt die Geschichte des jung-dynamischen Paares Markús und Harpa, die über Nacht ihre lukrativen Jobs als Bankangestellte verlieren und sich mit der neuen Situation arrangieren müssen. Während Harpa schnell eine Anstellung als Aushilfslehrerin findet, kommt Markús kaum noch von der Couch herunter und lässt sich hängen. Auf den Rat eines Freundes hin beginnt er, Tagebuch zu führen. Bankster ist dieses Tagebuch.

Von PETER VIGNOLD

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