Incubus ‒ Von alten Hits über Schwärmereien und den guten Zweck

Incubus, x-why-z Konzertagentur GmbH & Co. KG.

Nach sieben Jahren Abwesenheit in Köln lassen Incubus die Menge wieder mitrocken und in Nostalgie schwelgen. Die kalifornische Band, die 1991 von dem Sänger Brandon Boyd, dem Gitarristen Mike Einziger und dem Schlagzeuger Jose Padillas gegründet wurde, feiert seit ihrem dritten Album Make Yourself auch Erfolge in Deutschland. Seitdem sind 19 Jahre vergangen, doch das Alter lassen sich die Bandmitglieder nicht anmerken. Mit der australischen Sängerin Ecca Vandal und ihrer Band mischen sie gemeinsam das Kölner Publikum richtig auf. Samt der Vorstellung des neuen Albums 8 dürfen die Fans zu alten Hits wie Megalomaniac oder Drive mitsingen.

von KAMILA DOBNER Weiterlesen

“Heimatlosigkeit muss nicht falsch sein”

COVER_Ilija Trojanow_Nach der Flucht_FischerFlucht und Vertreibung hat es schon immer gegeben. Viele Medien reißen sich um
Geschichten von Flüchtenden, suchen die dramatischsten Bilder und wetteifern um die authentischsten Interviews. Ganz anders bearbeitet Ilija Trojanow das Thema in Nach der Flucht. Ihm geht es explizit nicht um das Flüchten im herkömmlichen Sinne, obwohl sein Werk dieses Wort im Titel trägt. Zentral ist für ihn das, was nach der Flucht übrig bleibt. Damit stellt er eine spannende, andere Perspektive auf die Thematik dar, die demgegenüber jedoch sprachlich häufig hinterherhinkt.

von ALINA WOLSKI Weiterlesen

Blick in den Kopf der Kanzlerin

Man kennt sie reserviert, besonnen und neutral. Ihre Markenzeichen sind einfarbige Hosenanzüge und „die Raute“, lange hinausgezögerte Entscheidungen und interpretationsoffene Reden. Wie aber könnte es hinter dieser Fassade aussehen? Was geht der Kanzlerin durch den Kopf, während sie den Staatschefs ferner Länder die Hände schüttelt und Kindergärten besucht? Wie kam es zu ihrer Entscheidung, die Grenzen zu öffnen und zu sagen „Wir schaffen das“? Und was haben die darauffolgenden Anfeindungen mit ihr gemacht? Der Journalist und Autor Konstantin Richter wagt  in seinem Buch Die Kanzlerin. Eine Fiktion eine Antwort auf diese Fragen.

Von HANNAH SCHMIDT Weiterlesen

Lessings Lektion in Lehm geschmiert

Das Ruhrfestspielhaus Foto: Torsten JanfeldBereits am 30. August 2015 feierte Lessings Nathan der Weise am Deutschen Theater Berlin Premiere – nun lief das Stück auch im Rahmen der Ruhrfestspiele Recklinghausen. Andreas Kriegenburg präsentiert die große, märchenhafte Abhandlung über religiöse Toleranz als wunderbare Komödie, in welcher der Staub der Aufklärung einem gut aufgelegten, mit Lehm beschmierten Ensemble weicht.

von ANNIKA MEYER Weiterlesen

Zwischen den Stühlen und Nationen

"Amara terra mia - Mein bitteres Land" bei den Ruhrfestspielen Foto: Krusebild

“Amara terra mia – Mein bitteres Land” bei den Ruhrfestspielen Foto: Krusebild

Amara terra mia – Mein bitteres Land ist nicht nur die Hymne Domenico Modugnos, zu der in den 1950er und 60er Jahren viele italienische Gastarbeiter ihre Heimat verließen, sondern auch der Titel einer Koproduktion des St. Pauli Theaters Hamburg, des Teatro Alfieri Castelnuovo Berardenga, der Théâtres de la Ville de Luxembourg und der Ruhrfestspiele, die nun im Kleinen Theater im Recklinghäuser Festspielhaus Uraufführung hatte. Ein gelungener Abend, der zu Recht mit stehenden Ovationen gefeiert wurde.

von ANNIKA MEYER Weiterlesen

Hinter dem Spiel grinst der Krieg

COVER_Denijen_Pauljevic_Der Wundenleser_Raniser_DebutRomane über Flüchtlingserlebnisse haben Konjunktur. Der Münchner Autor Denijen Pauljevic schickt über 20 Jahre nach seiner eigenen Flucht einen traumatisierten Mann in eine bizarre Militärübung in der bayerischen Provinz. Soldaten proben dort an Freiwilligen den Ernstfall. Der Leser findet sich mitten in einem surrealen Mitmachtheater, in dem alles möglich scheint – außer das Buch vorzeitig zuzuklappen.

von LINA BRÜNIG Weiterlesen

Scharlatonosophie

Zizek: Klassenkampf // Quelle: UllsteinMit seinem aktuellen Buch Der neue Klassenkampf. Die wahren Gründe für Flucht und Terror plädiert der slowenische Philosoph und Kulturkritiker Slavoj Žižek für eine globale Solidarität mit den Unterdrückten und Ausgebeuteten. Der Klassenkampf ist noch nicht vorbei, sondern geht in eine neue, weltumfassende Runde. Žižek errichtet eine neue Utopie, die interessante Erkenntnisse zeitigt, aber letztlich zum Scheitern verurteilt ist – auch aufgrund der verwendeten Rhetorik.

 

 

von JONAS PODLECKI

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Handzahmes Aktionstheater

"2099" am Schauspiel Dortmund Foto: Nick Jaussi

“2099” am Schauspiel Dortmund Foto: Nick Jaussi

Selten wurde eine Uraufführung im Vorfeld so hitzig debattiert: Aufruf zum Jaguarbabymord, Nagetierdiebstahl, Distanzierung des Theaters von den Künstlern. Am Samstag feierte das Stück 2099 Premiere, welches aus einer Kooperation des Schauspiels Dortmund mit dem Zentrum für Politische Schönheit entstanden ist. Befürchtete Skandale blieben aus, kluge Fragen wurden gestellt. Inszenatorische Einfälle, Lösungen und Antworten waren hingegen Mangelware.

von ANNIKA MEYER Weiterlesen

“Wir haben Unterlassungssünden auf uns geladen”

Das "ZEIT Forum Kultur" bei der Ruhrtriennale Foto: Edi Szekely

Das “ZEIT Forum Kultur” bei der Ruhrtriennale Foto: Edi Szekely

Im vielfältigen Programm der diesjährigen Ruhrtriennale darf auch ein Polit-Talk nicht fehlen. In Kooperation mit dem hiesigen Theaterfestival hat die ZEIT eine neue Auflage des ZEIT Forum Kultur ausgerichtet und über das Verhältnis von Geschichte und Gegenwart debattieren lassen.

von CHRISTOFER SCHMIDT Weiterlesen

Auf der Suche nach Besserland

Alexandra Friedmann - Besserland   Cover: UllsteinAlexandra Friedmann trifft mit ihrem autobiografischen Roman Besserland auf eine hochaktuelle Thematik. Doch ihre biografische Odyssee durch Europa enttäuscht im Angesicht der aktuellen Flüchtlingsproblematik.

von ALINE PRIGGE Weiterlesen