Eine verstorbene Legende, eine kritische Dame, ein untergehender Zweig der Musik, eine intime Konzertatmosphäre, ein süßer Trunk zum Schwelgen, ein Ende und die Lücke, die dieses hinterlässt. Eine Trauerfeier in der lesBar.
von NICK PULINA
Eine verstorbene Legende, eine kritische Dame, ein untergehender Zweig der Musik, eine intime Konzertatmosphäre, ein süßer Trunk zum Schwelgen, ein Ende und die Lücke, die dieses hinterlässt. Eine Trauerfeier in der lesBar.
von NICK PULINA
“Carmen” am Essener Aalto-Theater Foto: Matthias Jung
George Bizets Carmen ist eine der wahrscheinlich spannendsten Frauenfiguren der Operngeschichte. In Lotte de Beers gleichnamiger Inszenierung am Essener Aalto-Theater wird die eigentlich starke Frau leider zur Zicke degradiert. Auf der wenig abwechslungsreichen Bühne können auch die vor allem in den Nebenrollen stimmlich erstklassig besetzten Solisten kaum etwas retten. Bei der Premiere gibt es verhaltenen Applaus für die Titelpartie und, mal wieder, ein Buh-Konzert für die Kreativen.
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Leonard Bernsteins “Mass” am Musiktheater im Revier Foto: Forster
Mit Mass ist dem Musiktheater im Revier ein wahrer Glücksgriff gelungen. Im Jahr des 100. Geburtstages von Leonard Bernstein bringen die Gelsenkirchener ein Werk auf die Bühne, das selbst eingefleischte Fans des Komponisten wahrscheinlich noch nicht live erleben durften. Und „erleben“ ist hier das richtige Verb. Richard Siegal bringt in seiner Inszenierung rund 180 Künstler auf und unter die Bühne und kreiert damit einen Theaterabend, den man so schnell nicht vergessen wird.
von STEFAN KLEIN Weiterlesen
Leonard Bernstein Foto: Jack Mitchell
Mit Thomas Hampson konnte die Essener Philharmonie nicht nur einen gefragten Sänger, sondern auch einen Weggefährten Leonard Bernsteins für ein Konzert gewinnen. Der Liederabend To Lenny with Love kann immer dann überzeugen, wenn der charmante Amerikaner persönliche Anekdoten vom Komponisten erzählt, der in diesem Jahr 100 Jahre alt geworden wäre. Während die erste Hälfte des Konzertes mit Mahler-Liedern eine fast unangenehme Atmosphäre hat, sind die Besucher nach der Pause ganz auf der Seite Hampsons.
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“Frau Luna” an der Oper Dortmund Foto: Björn Hickmann
In der vergangenen Spielzeit entführte die Oper Dortmund ihre Zuschauer mit Paul Abrahams Operette Die Blume von Hawaii auf eine paillettenbesetzte Glitzerversion des beliebten Reiseziels und überzeugte damit Kritik und Besucher gleichermaßen. Die Erwartungen an die diesjährige Operetten-Premiere waren also hoch und die Vorzeichen standen gut. Paul Linckes Revue-Operette Frau Luna sollte das Publikum auf einen schillernden Ball auf dem Mond entführen. Doch der Erdtrabant zeigt sich in Erik Petersens Inszenierung leider nicht von seiner Schokoladenseite.
von STEFAN KLEIN Weiterlesen
“Next to Normal” am Opernhaus Dortmund Foto: Björn Hickmann
Das Dortmunder Opernhaus traut sich etwas! Mit Next to Normal – Fast normal steht nun ein mit dem Pulitzer Preis ausgezeichnetes Musical auf dem Spielplan, das aufgrund seines Themas schnell am Publikum vorbei singen könnte. Wie macht man der durchschnittlichen Musicalzielgruppe schon ein Stück über eine dysfunktionale Allerweltsfamilie mit depressiver Mutter schmackhaft, das eher rockig daher kommt und nicht zum munteren Mitsingen einlädt? Next to Normal könnte von fröhlichen My fair Lady-Erwartungen kaum weiter entfernt sein, ist aber dennoch (oder gerade deswegen) unbedingt sehenswert.
von STEFAN KLEIN Weiterlesen
Nach vorübergehender Musicalabstinenz unter dem nun scheidenden Opernintendanten Toshiyuki Kamioka steht mit West Side Story endlich wieder ein idealtypischer Vertreter des Musicalgenres auf der Bühne des Wuppertaler Opernhauses. Berühmt für die komplexe narrative Verflechtung von Tanz, Gesang und Schauspiel, fungiert das Stück seit fast 60 Jahren weltweit als Publikumsmagnet. Fast 60 Jahre? Zeit für eine Aktualisierung! – dachte sich wohl das Kreativteam der Wuppertaler Inszenierung rund um Regisseurin Katja Wolff, das zu einer Übertragung der Geschichte in die Gegenwart ansetzt.
von CHRISTOFER SCHMIDT Weiterlesen
Was ist falsch an einem unterhaltsamen Theaterabend? Muss eine Inszenierung heute immer unbequem sein? Bei Marketplace 76 von Jan Lauwers und Needcompany, uraufgeführt bei der diesjährigen Ruhrtriennale, bekommt man zumindest einen Sitzplatz und eine zusammenhängende Geschichte mit ästhetischen Bildern, die im Gedächtnis bleiben. Das besondere Zusammenspiel von Tanz, Gesang, Performance und bildender Kunst sowie ihre Mehrsprachigkeit zeichnen die international besetzte und fast 30 Jahren bestehende Needcompany aus und lassen auch diesen Theaterabend, trotz seiner Länge von zweieinhalb Stunden, zu einem kurzweiligen werden.
von GERDA LEVERS