Schon in wenigen Tagen ist es soweit: Dann klingeln wieder lauter kleine Geisterbräute, Hexen und Vampire an unseren Türen und verlangen nach Süßigkeiten. Woraus sich das Halloween-Fest tatsächlich entwickelt hat, ist nicht eindeutig geklärt. Aber es ist sehr wahrscheinlich, dass es etwas mit alten keltischen Bräuchen zu tun hat. Man glaubte, dass zum Ende des Sommers die Seelen der Toten in ihre alten Häuser zurückgekehrt waren. Und auch böse Geister sollen die Zeit genutzt haben, sich auf der Erde zu verbreiten. Deswegen verkleideten sich damals schon manche Menschen gruselig oder steckten glühende Kohlen in ausgehöhlte Rüben und Kürbisse, um Geister und den Teufel abzuhalten. Heute wollen wir uns eine Gruselfigur anschauen: das Gespenst. So ungeklärt die Existenz von Geistern in der Realität ist, so vielfältig sind die Geisterformen in der Literatur. Heimsuchende, böse Geister, solche, die über ihr Schicksal klagen und Frieden suchen und solche, die riesigen Spaß daran haben, Menschen einen Schrecken einzujagen. Dazu sprechen wir über Gespenstertexte von Oscar Wilde, Edgar Allan Poe, Shirley Jackson, J. K. Rowling und Heinrich von Kleist.
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Kleists schwarz-weiße Welt
Vortreffliche Unglückselige
Thea Dorn ist fasziniert von den Menschen um 1800. Ob Kleist, Humboldt oder Madame de Staël: Die erstaunlichen Lebensläufe jener Epoche zwischen geistesgeschichtlichem Idealismus und Napoleonischen Kriegen haben schon so manchen Schriftsteller zu (fiktiven) Biografien oder historischen Romanen verführt. Das Werk Die Unglückseligen bietet jedoch weit mehr als einen pseudo-historischen Plot – ein neues, schmackhaftes Stück im Kuchen der Weltliteratur.
von HELGE KREISKÖTHER Weiterlesen
Ein Krug kommt selten allein
Anselm Weber, Noch-Intendant des Bochumer Schauspielhauses, widmet sich nach etlichen Bühnenklassikern nun Heinrich von Kleists Lustspiel Der zerbrochne Krug. Zwar gerät der Abend zum kurzweilig-komischen (Sprach-)Vergnügen, auf innovative Regieeinfälle wartet man jedoch abermals vergeblich.
von HELGE KREISKÖTHER Weiterlesen
Wieder mal Tschechow, wieder mal Zentral-Abi
Kein Motto fasst die vor uns liegende Spielzeit 2015/16 am Schauspielhaus Bochum zusammen, stattdessen wurde bei der Spielzeitpräsentation viel auf vergangene (Miss-)Erfolge und sich sehen lassende Zahlen eingegangen. Und so setzt das Team um Intendant Anselm Weber wie schon in den letzten Jahren auf ein Potpourri aus dem Haus treuen, internationalen und aufstrebenden RegisseurInnen, planbaren Kassenschlagern, Klassikern und einigen wenigen Uraufführungen.
von ANNIKA MEYER Weiterlesen
Irgendwo zwischen Kapitalismus und Kleist
„Genausogut könnte ich auf den Balkon treten mit der Absicht zu fliegen. Ich bin überzeugt, dass der das kann, der einfach losfliegt, ohne lange zu fragen, ob das nach den Naturgesetzen auch geht“, sagte A. einmal, als er überlegte, ob er bedingungslos lieben könne. Aber A. ist jetzt tot.
von ANDREA SCHAUMLÖFFEL