Man nehme einen großen französischen Philosophen, seinen größten Verehrer und eine bewusstseinserweiternde Droge…

Simeon Wade: Foucault in Kalifornien; Cover: Kiepenheuter & Witsch

… und man erhält den Bericht des damals 35-jährigen Assistenzprofessors Simeon Wade über einen Ausflug ins Death Valley mit Michel Foucault, angereichert mit LSD. Was Foucault selbst als „die größte Erfahrung meines Lebens“ bezeichnet, die Briefen zufolge auch seine nachfolgenden Werke beeinflusst hat, nimmt im Buch zwar einen zentralen Platz, aber wenig Raum ein.

von JANA SCHRÄDER-GRAU

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Kafka im Cornflakesregal

Gonçalo M. Tavares: „In Amerika“, sagte Jonathan; Cover: Kupido Literaturverlag

Eine Reise von der Westküste der USA hoch in den Nordosten und zum Abschluss einige Tage in Florida: Mit „In Amerika“, sagte Jonathan entführt uns Gonçalo Tavares auf eine Reise in einige der großen amerikanischen Städte, aber auch in die Naturenklaven inmitten des US-amerikanischen Traums. An seiner Seite findet sich stets ein Porträt eines Kafka-Fotos, das ihn zu allerlei abgründigen Gedankengängen von eindrücklicher Sprachgewalt anregt. Kafka und die USA – das passt bereits seit dem Verschollenen wunderbar zusammen.

von THOMAS STÖCK

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Gentrifizierung, interdisziplinär

Chabon_Telegraph Avenue   Cover KiwiBücher und Schallplatten zählen zum unverzichtbaren analogen Inventar von Flohmarktständen, Trödelläden und Haushaltsauflösungslagern. Einen Roman über einen Schallplattenladen müsste also eigentlich etwas Unzeitgemäßes, Nostalgisches, eine morbide Wehmut begleiten. Doch so einfach ist es nicht, nicht nur, weil er vom detailverliebten Sprachvirtuosen Michael Chabon stammt.

von KARIN BÜRGENER Weiterlesen