Die unendlichen Weiten der Fantasie

Jorge Luis Borges (1899–1986) im Jahre 1976

Jorge Luis Borges war ein Meister des prägnanten Wortes. In seinen Erzählungen gelang es ihm, seine Leser an die Grenzen der Vorstellungskraft zu treiben. Neben seiner überbordenden Vorstellungskraft rekurrierte der argentinische Begründer der lateinamerikanischen Fantastik auf einen reichhaltigen Fundus an literarischen und philosophischen Bezugstexten – in diesem Wortelabyrinth kann man sich verirren!

von THOMAS STÖCK

Weiterlesen

Als das Ende nahe ist

Hans Fallada: Jeder stirbt für sich allein; Cover: Aufbau Taschenbuch Verlag

Am 5. Februar 1947 – also vor 75 Jahren – starb Hans Fallada. In wenigen Wochen vor seinem Tod verfasste Fallada das Manuskript seines letzten Romans Jeder stirbt für sich allein. 60 Jahre nach der Erstveröffentlichung gelangte dieser Roman durch eine Neuveröffentlichung zu Weltruhm. In seinem Zentrum stehen die Quangels, ein älteres Ehepaar, das sich nach dem Verlust ihres einzigen Sohnes dazu entscheidet, sich dem Hitlerregime entgegenzustellen. Es entspinnt sich eine Geschichte des Widerstands, des Duckmäusertums, des Verrats – und die Spirale der Gewalt, sie dreht sich mit immer höherer Geschwindigkeit.

von THOMAS STÖCK

Weiterlesen

Im Labyrinth des flüchtigen Seins

"Moments of Being" von kaleidoskop beim west off-Festival Foto: Annika Meyer

“Moments of Being” von kaleidoskop beim west off-Festival Foto: Annika Meyer

Das Theaterfestival west off beschäftigt sich in diesem Jahr unter anderem mit der (De-)Konstruktion unserer Wahrnehmung und dem Begriff der Wirklichkeit. In diesem Rahmen zeigt das Kollektiv kaleidoskop seine „theatrale Rauminstallation“ Moments of Being und präsentiert dem Publikum eine sehr persönliche Annäherung an Virginia Woolfs Schreiben und (künstlerisches) Erleben.

von ANNIKA MEYER Weiterlesen

„Und ein wunderliches Gefühl der Unvergänglichkeit“

Nescio - Werke   Cover: Suhrkamp

Nescio – Werke Cover: Suhrkamp

In seinen Erzählungen huldigte der holländische Schriftsteller Nescio auf berührende Weise den Bohemiens, Außenseitern und Möchtegern-Poeten, die am spießbürgerlichen und engstirnigen Holland des frühen 20. Jahrhunderts scheitern. Dieser schmerzliche Dualismus mag dem wenig bekannten Autor selbst nicht fremd gewesen sein. Jan Frederik Grönloh, der sich hinter dem Pseudonym Nescio (lat. Ich weiß nicht) verbarg, schrieb zeitlebens in seiner Freizeit, während er als Angestellter Teil des braven Bürgertums blieb. Seine lyrisch anmutende Prosa, die zwischen feiner Ironie und Melancholie changiert, ist ein Ereignis.

Der längst überfälligen Wiederentdeckung der wenigen Erzählungen Nescios hat sich nun der Suhrkamp-Verlag in einer Neuübersetzung angenommen.

von LEONARD MERKES Weiterlesen

Who the Fuck is Harald Rutzen…

Harald Rutzen - Es gibt immer mal wieder Leute...   Cover: Laputa Verlag…mögen Sie jetzt fragen. Eins steht fest: Harald Rutzen ist ein Menschenkenner. In seiner „Groteske in 61 Fragmenten“ Es gibt immer mal wieder Leute … nimmt er so ziemlich jede Befindlichkeit von jedermann auf die Schippe. Das ist vorrangig amüsant, mitunter entlarvend bis verstörend, in jedem Fall aber ein kurzweiliges Lesevergnügen.

von ANNA KREWERTH Weiterlesen

Richtungsding VI Premiere

Christof Wolf   Foto: Emelyn YábarDas Richtungsding – Zeitschrift für junge Gegenwartsliteratur VI feierte bereits am 27. September mit einer Lesung im Ringlokschuppen Mülheim Premiere. Das Publikum ermittelte via Abstimmung den diesjährigen „Jahrgangsprimus“ und hatte diesmal in einem internationalen AutorInnenfeld die Qual der Wahl. Ein abwechslungsreicher Abend mit stilistisch und formal äußerst unterschiedlichen Texten und einem Überraschungssieger machen auch Lust auf die sechste Ausgabe in gedruckter Form.

von NADINE HEMGESBERG

Weiterlesen

Living next door to Alice

Alice Munro - Tricks   Cover: S. FischerZum ersten Mal geht der Literatur-Nobelpreis dieses Jahr nach Kanada, an eine Autorin aus dem tiefsten Ontario: Alice Munro. Ihre Geschichten sind so alltäglich erzählt, dass jeder sie versteht – und so gut erzählt, dass jeder sie lesen sollte.

von STEPHANIE HEIMGARTNER

Weiterlesen

Amy Hempel will blow your mind

Amy Hempel - Die Ernte   Cover: LuxbooksSie lässt ihre Sätze und Buchstaben auf einer Rasierklinge tanzen: Der erzählerische Minimalismus von Amy Hempel wird die Leserschaft nicht unbeschadet zurücklassen. Die US-amerikanische Schriftstellerin ist in Deutschland fast gänzlich unbekannt. Ein Umstand, der sich schleunigst ändern sollte.

von NADINE HEMGESBERG

Weiterlesen

Endlich wieder kreativ sein!

Schreibaffine Menschen aufgepasst: Auf ghostmag können selbstverfasste Gedichte, Prosa und Sonstiges eingereicht und mit anderen Schreiberlingen geteilt werden. Hierbei soll der Blog auch helfen, den eingerosteten Ideenapparat wieder in Gang zu bringen, damit häufiger der Schreibgriffel gezückt wird.

Von ESRA CANPALAT

Weiterlesen