Das Debüt 2022 – Punktevergabe

Der Preis für das beste Debüt des Jahres 2022 wird am 1. März 2023 verliehen.

Auch im Jahr 2022 wird der Literaturpreis Das Debüt verliehen. An der Vergabe beteiligt sind zahlreiche Blogger*innen aus dem deutschsprachigen Online-Feuilleton. Das Projekt hat sich das Ziel gesetzt, jedes Jahr zwischen Open-Mike und Ingeborg-Bachmann-Preis den Überblick im weiten Feld der Debütlandschaft zu behalten, und so diesen einen ganz besonderen Moment zu würdigen – und natürlich den besten Erstling des Jahres ins Rampenlicht zu stellen. Erstmals ist auch ein Mitglied von literaturundfeuilleton mit von der Partie. Und so hat es entschieden.

von THOMAS STÖCK

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Podcast Literatur und Feuilleton – Folge 011: Verbotene Liebe

Lady Strachan and Lady Warwick making love in a park. Copyright: Wellcome Library, London.

Ein Blick und dann war es um sie beide geschehen. Wo die Liebe hinfällt, ist meist unergründlich. Wahrscheinlich kommt es genau aus diesem Grund immer wieder dazu, dass Menschen sich ineinander verlieben, obwohl ihre Mitmenschen genau das verhindern wollen. In einer Welt, die jahrhundertelang davon bestimmt war, dass Ehen zum Vorankommen der eigenen Familienbelange instrumentalisiert wurden, füllte die Liebe oftmals nur eine Nebenrolle aus. Und doch sind literarische Liebesbekundungen mindestens genauso alt wie Arrangements zur Verheiratung der Kinder. Und diese Liebesbekundungen waren übrigens schon seit der Antike nicht auf die Zweisamkeit von Mann und Frau gemünzt, sondern erfolgten ebenso zwischen zwei Männern wie zwischen zwei Frauen.

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Zur Schlachtbank in die Wüste

Lauri Kubuitsile: Zerstreuung; Cover: InterKontinental

Für etwas Weidegrund und einen besseren Schutz vor Übergriffen zogen sie in den Krieg – und wurden beinahe vollständig vernichtet: Lauri Kubuitsile berichtet uns in Zerstreuung vom Völkermord an den Herero und kreuzt die Erlebnisse der Überlebenden Tjipuka und ihres Ehemanns Ruhapo geschickt mit der der Burin Riette, welche selbst durch einen Krieg in ihrem bisherigen Leben erschüttert wurde. Die geschickte Psychologisierung einer im Verfall begriffenen Familie führen uns vor Augen, wie furchtbar das ach so fortschrittliche deutsche Kaiserreich wider seinen schwarzen Mitbürgern verfuhr.

von THOMAS STÖCK

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Liebe und Lobotomie

Yael Inokai: Ein simpler Eingriff, Cover: Hanser Berlin

Mit Ein simpler Eingriff macht Yael Inokai den Spagat zwischen medizinethischer Diskussion und LGBTQ-Liebesgeschichte. Ein einfühlsamer Roman, der für den Deutschen Buchpreis letztlich zu brav war. Lesen sollten Sie ihn aber trotzdem!

von CAROLIN KAISER 

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Zwischen Verliebtsein und Verachtung

Viktor Schklowski: Zoo. Briefe nicht über Liebe, oder Die Dritte Heloise; Cover: Guggolz

Manche ältere Texte schaffen es, sowohl tagesaktuell als auch unglaublich schlecht gealtert zu sein. Viktor Schklowskis (1893–1984) Briefroman Zoo. Briefe nicht über Liebe, oder Die Dritte Heloise von 1923 ist ein solcher Fall. Mit dieser Neuübersetzung hat der Guggolz-Verlag einen Text herausgekramt, der an manchen Stellen durchaus interessante Einblicke in das Leben russischsprachiger Literatenexilanten in den 1920er Jahren liefert. An vielen anderen Stellen jedoch möchte man seinen Schädel an der Wand zerschlagen.

von CAROLIN KAISER

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Herzschmerz in der Stadt der Liebe

Salih Jamal: Blinder Spiegel; Cover: Septime Verlag

Wer ein Happy End erwartet, ist hier fehl am Platz: Salih Jamal erzählt in seinem neuen Roman Blinder Spiegel von der unmöglichen und tragischen Liebe zwischen der geheimnisvollen Elle und dem nach Freiheit strebenden Lui. Poetisch entführt uns der Autor in ein Paris, wie wir es alle kennen, in dem manchen Menschen das Glück jedoch verwehrt bleibt. Uns erwartet eine schmerzhafte Geschichte in fünf Akten.

von ALINA BRAUCKS

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Gefangen in der Ehehölle

Nassira Belloula: Marias Zitronenbaum; Cover: Verlag Donata Kinzelbach

Die algerische Autorin Nassira Belloula zeigt uns in Marias Zitronenbaum die Leiden einer Landsfrau auf, die als Sechzehnjährige zwangsverheiratet wird. Weil sie sich nicht länger damit abfinden will, nicht einmal einen Schritt vor die Tür ohne Begleitung zu setzen, bricht sie aus ihrem alten Leben aus. Ein feministisches Plädoyer für das Selbstbestimmungsrecht der Frau, das ohne viel Handlung, dafür mit vielen weisen Worten aufwartet.

von THOMAS STÖCK

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Türchen 7: Eine literarische Zeitreise

Früh einsetzende Dunkelheit, grauer Himmel, kalter Wind und Nieselregen – dem allen können Sie mit dieser Lektüre entfliehen: Benedict Wells schreibt mit seinem fünften Roman Hard Land eine Coming of Age-Geschichte mit Zeitmaschinen-Potential über einen Sommer voller erster Male, Freundschaft und Liebe, die ihr eigenes Genre dabei gerne auch aufs Korn nimmt.

von ALINA BRAUCKS

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Frühaufsteher oder Langschläfer?

Erich Kästner: Der Gang vor die Hunde; Cover: Atrium Verlag

Erich Kästners Der Gang vor die Hunde ist ein Paradebeispiel der Gesellschaftskritik verpackt in Ironie. Zuerst erschienen unter dem Titel Fabian. Die Geschichte eines Moralisten wirft der Roman einen kritischen Blick auf die Gesellschaft der 1930er-Jahre und auf Themen, die auch heute noch aktuell sind. Dieses Jahr kam die Verfilmung des Romans in die Kinos, daher lohnt es sich noch einmal mehr, einen Blick auf die Vorlage zu werfen.

von CELINA FARKEN

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In der lesBar mit dem Publikum der letzten Wochen und Schloss Vaux

Ein pandemiegeprägtes Auditorium, eine nie dagewesene Gnade, eine wasserreiche Metapher, ein finnischer Landschaftskomponist, ein sägender Violinist, ein aufstehender Gast, eine schreiende Frau, eine Schar überzeugender Studierender, ein rotierender Regisseur, eine Einsicht mit Besserung, eine objektophile Mörderin, eine metallene Schwangerschaft, ein unvergesslicher Kinoabend, ein destruktiver Kolumnist und ein alles rettender Schaumwein. Willkommen beim Gossip-Abend in der lesBar!

von NICK PULINA

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