In der Sonne liegen, die Wärme genießen, ans Meer fahren – das sind alles Sachen, die wir ganz klar mit dem Sommer verbinden. Der Sommer ist für viele von uns die Jahreszeit um abzuschalten und einfach mal nichts zu tun oder aber auch die krassesten Abenteuer zu erleben. Man fährt in den Urlaub, verbringt Zeit mit Freunden und Familie, lässt lange Abende ausklingen, macht alles, wonach einem so ist. Der Sommer ist Freizeit und damit auch Freiheit. Für viele ist der Sommer deswegen nicht einfach nur eine Zeit, sondern ein Lebensgefühl.
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Aller Anfang ist schwer (6): Welch Grausame Gnade
Wie viel verrät der erste Satz über das Ende eines Romans? So ziemlich nichts, denkt man wahrscheinlich beim Anblick des Einstiegs in Welch Grausame Gnade von Chloe Gong – doch trotzdem ist der Ausgang der Handlung zu erahnen. Denn im Wissen, dass es sich bei dem Roman um eine Neubearbeitung von Shakespeares Romeo und Julia handelt, tendieren wir zu der Annahme, das Ende der Geschichte bereits zu kennen. Aber nicht immer müssen unsere Erwartungen erfüllt werden. Manchmal hat der erste Satz rückwirkend betrachtet viel mehr Informationsgehalt als erwartet, manchmal ist der Handlungsverlauf noch überraschender und manchmal ist die Neubearbeitung eines kanonischen Werks wirklich neu.
von MAJA GRÜTER
Das Debüt 2022 – Punktevergabe
Auch im Jahr 2022 wird der Literaturpreis Das Debüt verliehen. An der Vergabe beteiligt sind zahlreiche Blogger*innen aus dem deutschsprachigen Online-Feuilleton. Das Projekt hat sich das Ziel gesetzt, jedes Jahr zwischen Open-Mike und Ingeborg-Bachmann-Preis den Überblick im weiten Feld der Debütlandschaft zu behalten, und so diesen einen ganz besonderen Moment zu würdigen – und natürlich den besten Erstling des Jahres ins Rampenlicht zu stellen. Erstmals ist auch ein Mitglied von literaturundfeuilleton mit von der Partie. Und so hat es entschieden.
von THOMAS STÖCK
Podcast Literatur und Feuilleton – Folge 011: Verbotene Liebe
Ein Blick und dann war es um sie beide geschehen. Wo die Liebe hinfällt, ist meist unergründlich. Wahrscheinlich kommt es genau aus diesem Grund immer wieder dazu, dass Menschen sich ineinander verlieben, obwohl ihre Mitmenschen genau das verhindern wollen. In einer Welt, die jahrhundertelang davon bestimmt war, dass Ehen zum Vorankommen der eigenen Familienbelange instrumentalisiert wurden, füllte die Liebe oftmals nur eine Nebenrolle aus. Und doch sind literarische Liebesbekundungen mindestens genauso alt wie Arrangements zur Verheiratung der Kinder. Und diese Liebesbekundungen waren übrigens schon seit der Antike nicht auf die Zweisamkeit von Mann und Frau gemünzt, sondern erfolgten ebenso zwischen zwei Männern wie zwischen zwei Frauen.
Zur Schlachtbank in die Wüste
Für etwas Weidegrund und einen besseren Schutz vor Übergriffen zogen sie in den Krieg – und wurden beinahe vollständig vernichtet: Lauri Kubuitsile berichtet uns in Zerstreuung vom Völkermord an den Herero und kreuzt die Erlebnisse der Überlebenden Tjipuka und ihres Ehemanns Ruhapo geschickt mit der der Burin Riette, welche selbst durch einen Krieg in ihrem bisherigen Leben erschüttert wurde. Die geschickte Psychologisierung einer im Verfall begriffenen Familie führen uns vor Augen, wie furchtbar das ach so fortschrittliche deutsche Kaiserreich wider seinen schwarzen Mitbürgern verfuhr.
von THOMAS STÖCK
Liebe und Lobotomie
Mit Ein simpler Eingriff macht Yael Inokai den Spagat zwischen medizinethischer Diskussion und LGBTQ-Liebesgeschichte. Ein einfühlsamer Roman, der für den Deutschen Buchpreis letztlich zu brav war. Lesen sollten Sie ihn aber trotzdem!
von CAROLIN KAISER
Zwischen Verliebtsein und Verachtung
Manche ältere Texte schaffen es, sowohl tagesaktuell als auch unglaublich schlecht gealtert zu sein. Viktor Schklowskis (1893–1984) Briefroman Zoo. Briefe nicht über Liebe, oder Die Dritte Heloise von 1923 ist ein solcher Fall. Mit dieser Neuübersetzung hat der Guggolz-Verlag einen Text herausgekramt, der an manchen Stellen durchaus interessante Einblicke in das Leben russischsprachiger Literatenexilanten in den 1920er Jahren liefert. An vielen anderen Stellen jedoch möchte man seinen Schädel an der Wand zerschlagen.
von CAROLIN KAISER
Herzschmerz in der Stadt der Liebe
Wer ein Happy End erwartet, ist hier fehl am Platz: Salih Jamal erzählt in seinem neuen Roman Blinder Spiegel von der unmöglichen und tragischen Liebe zwischen der geheimnisvollen Elle und dem nach Freiheit strebenden Lui. Poetisch entführt uns der Autor in ein Paris, wie wir es alle kennen, in dem manchen Menschen das Glück jedoch verwehrt bleibt. Uns erwartet eine schmerzhafte Geschichte in fünf Akten.
von ALINA BRAUCKS
Gefangen in der Ehehölle
Die algerische Autorin Nassira Belloula zeigt uns in Marias Zitronenbaum die Leiden einer Landsfrau auf, die als Sechzehnjährige zwangsverheiratet wird. Weil sie sich nicht länger damit abfinden will, nicht einmal einen Schritt vor die Tür ohne Begleitung zu setzen, bricht sie aus ihrem alten Leben aus. Ein feministisches Plädoyer für das Selbstbestimmungsrecht der Frau, das ohne viel Handlung, dafür mit vielen weisen Worten aufwartet.
von THOMAS STÖCK
Türchen 7: Eine literarische Zeitreise
Früh einsetzende Dunkelheit, grauer Himmel, kalter Wind und Nieselregen – dem allen können Sie mit dieser Lektüre entfliehen: Benedict Wells schreibt mit seinem fünften Roman Hard Land eine Coming of Age-Geschichte mit Zeitmaschinen-Potential über einen Sommer voller erster Male, Freundschaft und Liebe, die ihr eigenes Genre dabei gerne auch aufs Korn nimmt.
von ALINA BRAUCKS