1 000. Beitragsjubiläum: Was wir lesen müssen

Wer das nur alles lesen soll? Ein Berg aus Büchern – der Walk of Ideas in Berlin. Copyright Lienhard Schulz.

Seit 2011 werden auf literaturundfeuilleton Beiträge veröffentlicht. Unser heutiger Beitrag behandelt zur Feier unseres tausendsten Beitrags eine Frage, die uns als begeisterte Bücherleser stets umtreibt: Welche Bücher muss ich unbedingt gelesen haben? Antworten darauf liefern die unzähligen Kanons, von denen wir uns heute einige der letzten Jahrzehnte anschauen möchten.

von THOMAS STÖCK

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Hummel und Orchidee

"Die Franzosen" bei der Ruhrtriennale Foto: Tal Bitton

“Die Franzosen” bei der Ruhrtriennale Foto: Tal Bitton

Proust bei der Ruhrtriennale! „Nichts hätte selbstloser und beseligender sein können als die Träume, die jedes angekündigte Stück meiner Einbildungskraft schenkte und die für mich ihre Würze durch die Bilder erhielten, die sich unweigerlich gleichzeitig mit den Worten einstellten […].“ (Proust)
Krzystof Warlikowski versucht sich mit Die Franzosen an einem Stück Weltliteratur. Doch was bleibt vom Jahrhundertroman?

von KATJA PAPIOREK Weiterlesen

Kreativer Kuschelkurs bei der Ruhrtriennale 2015

Intendant Johan Simons    Foto: Stephan GlaglaZu Beginn der Woche wurde in der Bochumer Jahrhunderthalle das Programm der Ruhrtriennale 2015 unter der neuen, auf drei Jahre befristeten Intendanz des niederländischen Regisseurs und Theatermachers Johan Simons vorgestellt. Simons, der zuvor Intendant der Münchner Kammerspiele war, stellt sein Schaffen und das Programm unter das Motto „Seid umschlungen“. Unter der neuen Leitung soll auch das Schauspiel wieder einen größeren Akzent erhalten. Gleich zwei Mammutprojekte werden in Angriff genommen: Werke von Marcel Proust und Émile Zola.

von NADINE HEMGESBERG und ANNIKA MEYER

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Nachsitzen mit Karl Ove Knausgård

Leben von Karl Ove Knausgard Quelle: LuchterhandGanz egal, wie sehr man sich auch bemüht, irgendeine ‚literarische Entdeckung‘ verpasst man immer. Falls einem das unfreiwillige Versäumnis später bewusst wird, gibt es bereits eine Vielzahl von Kommentaren zum Text, die einem die eigene Meinungsfindung nicht unbedingt erleichtern. Karl Ove Knausgårds sechsbändiges Mammutprojekt Min Kamp, das dem autobiographischen Schreiben der Gegenwart zumindest quantitativ eine neue Dimension verleiht, ist genau so ein Fall für mich. Aber: das literarische Feuilleton, Interviews mit dem Autor und die hauptsächlich in Amerika geführte Debatte, ob Knausgård gar der neue Proust sei, kennen nur eine Konsequenz – Selbst lesen.

von SIMONE SAUER KRETSCHMER

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Aporien des Bewusstseins, Unwegsamkeiten der Liebe

COVER_Heinz Helle_Der beruhigende Klang von explodierendem Kerosin SuhrkampEinst beschäftigten sich Philosophen mit dem Glück. Heute kümmern sie sich mehr um Neurobiologie. Heinz Helles intelligenter Debütroman Der beruhigende Klang von explodierendem Kerosin stellt die Frage, wie sich eins zum anderen verhält. Was macht eine neurowissenschaftliche Beschreibung mit der Wirklichkeit unserer intimen und sozialen Verhältnisse?

von BERNHARD STRICKER Weiterlesen

Standbild eines Männerlebens

Vaterjahre von Michael Kleeberg Quelle: DVAVaterjahre ist der zweite Teil von Michael Kleebergs geplanter Charly-Renn-Trilogie. Der Verlag verspricht ein Buch über den „Weltalltag unserer Epoche“ und die Geschichte eines modernen „Jedermanns“. Gehalten wird das wohl – vom Psychoduell beim Golf bis zum Liebesleben eines Enddreißigers, vom Nazi-Großonkel bis zur angeheirateten DDR-Verwandtschaft. Aber muss man das lesen? Nur das letzte Kapitel, denn der Rest des Romans wird beherrscht von geschwätzigen, langweiligen Passagen.

von FABIAN MAY

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„Das Menschenmögliche zur Sprache bringen“

Christoph Ransmayr: Bericht am Feuer Quelle: S. Fischer VerlageZum 60. Geburtstag von Christoph Ransmayr bringt der Fischer-Verlag einen reich ausgestatteten Materialienband zum Werk des Autors heraus, dessen Titel bereits die Spuren des Archaischen im Modernen spürbar macht, für die Ransmayrs Romane den Leser auf vielfältige Weisen sensibilisieren: Bericht am Feuer. Gespräche, E-Mails und Telefonate zum Werk von Christoph Ransmayr heißt das gerade erschienene Buch.

von BERNHARD STRICKER

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Auf ein literarisches Stuzzichino KW 46

Stuzzichini con ananas Foto: flickr User buggio'sGestatten: Hemgesberg. Ich lade Sie hier und heute auf ein kulinarisches Snippet, ein Stuzzichino der vergangenen Woche ein – das italienische Appetithäppchen aus dem Literaturbetrieb. Setzen Sie sich, es ist genug geschehen in dieser Welt der SchreiberInnen und LeserInnen, damit wir ein wenig plaudern können: die Recherche wird 100, der E-Reader ist tot und Google Books darf weiter scannen.

von NADINE HEMGESBERG

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Bon anniversaire, Recherche!

Marcel Proust Quelle WikimediaEs gibt Bücher, über die alle reden, die immer wieder zum Kanon der Weltliteratur gezählt werden, die aber kaum jemand wirklich gelesen hat. Eins davon wird heute 100 Jahre alt: Unterwegs zu Swann, der erste Band von Marcel Prousts Auf der Suche nach der verlorenen Zeit.

von KATJA PAPIOREK

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Familienchronik ohne vergilbten Sepiaton

Edmund de Waal nimmt den Leser in Der Hase mit den Bernsteinaugen mit auf eine Reise durch das Europa des 19. und 20. Jahrhunderts mit dem Ziel den Weg des Erbes seiner berühmten Familie nachvollziehen zu können. Es mag zunächst wie eine von vielen sentimentalen Familienbiographien klingen, doch de Waal nimmt sich vor „keine sepiagetönte Familiensaga, keine elegische mitteleuropäische Verlustgeschichte“ zu schreiben und schafft diesen Balanceakt mit Bravour.

von RICARDA ALTVATER

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