In der lesBar mit Steven Spielberg, Joel Coen und Dorothee Zilliken

Kolumne lesBar Macbeth West Side Story Zilliken

Ein britischer Poet, eine zweiaktige Polemik, eine musikalische Bühnenhandlung, eine Grundsatzdebatte, ein Adaptionsproblem, eine Publikumsfrage, ein Plot-Hole, ein schwarz-weißes Gegenbeispiel, eine verfilmte Abstraktion, ein versöhnender Süßwein, ein Traditionsbetrieb der Mosel, eine Winzerin von Weltruhm. Willkommen zum Filmeabend in der lesBar!

von NICK PULINA

Weiterlesen

“Big Fish” oder Die große Benjamin-Oeser-Show

"Big Fish" am Musiktheater im Revier Foto: Karl und Monika Forster

“Big Fish” am Musiktheater im Revier Foto: Karl und Monika Forster

Jeder hat einen Edward Bloom in seiner Familie – den einen Onkel oder Vater oder Großonkel, der gern Geschichten erzählt und damit auf jeder Familienfeier die eine Hälfte der Gesellschaft köstlich amüsiert und die andere Hälfte zum Augenrollen verleitet. Im Musical Big Fish ist dieser Geschichten-Onkel nun die zentrale Hauptfigur, und die Zuschauer werden in die verrückte Geschichtenwelt des Erzählers mitgenommen. Andreas Gergen präsentiert neben schönen Bildern vor allem einen exzellenten Benjamin Oeser in der Hauptrolle.

von STEFAN KLEIN Weiterlesen

Kurzatmiger Tony in kurzweiligem Musical

“West Side Story” am Theater Dortmund Foto: Anke Sundermeier, Stage Picture

Die Musik- und Bühnenwelt feiert 2018 Leonard Bernsteins 100. Geburtstag. Obwohl dieses Jahr auf den Spielplänen weltweit zahlreiche Bernstein-Produktionen auftauchten, hielt man sich ausgerechnet mit seinem größten Erfolg, der West Side Story, erstaunlich lange zurück. Nur an fünf deutschen (und 18 internationalen) Opernhäusern fanden Aufführungen statt. Unter den fünf deutschen Produktionen sind immerhin zwei Premieren im Bernstein-Jahr zu verzeichnen. Eine halbe Premiere feiert nun auch das Theater Dortmund. Kostüme und Requisiten sowie einen Teil der Hauptbesetzung nahm Regisseur Gil Mehmert vom Domplatz Open Air 2017 aus Magdeburg mit ins Ruhrgebiet, wo das nun über 60 Jahre alte Stück für ausverkaufte Vorstellungen sorgt.

von STEFAN KLEIN Weiterlesen

Mass: Messe? Masse? Theater!

Leonard Bernsteins "Mass" am Musiktheater im Revier Foto: Forster

Leonard Bernsteins “Mass” am Musiktheater im Revier Foto: Forster

Mit Mass ist dem Musiktheater im Revier ein wahrer Glücksgriff gelungen. Im Jahr des 100. Geburtstages von Leonard Bernstein bringen die Gelsenkirchener ein Werk auf die Bühne, das selbst eingefleischte Fans des Komponisten wahrscheinlich noch nicht live erleben durften. Und „erleben“ ist hier das richtige Verb. Richard Siegal bringt in seiner Inszenierung rund 180 Künstler auf und unter die Bühne und kreiert damit einen Theaterabend, den man so schnell nicht vergessen wird.

von STEFAN KLEIN Weiterlesen

Am Ende waren alle zufrieden

Leonard Bernstein Foto: Jack Mitchell

Leonard Bernstein Foto: Jack Mitchell

Mit Thomas Hampson konnte die Essener Philharmonie nicht nur einen gefragten Sänger, sondern auch einen Weggefährten Leonard Bernsteins für ein Konzert gewinnen. Der Liederabend To Lenny with Love kann immer dann überzeugen, wenn der charmante Amerikaner persönliche Anekdoten vom Komponisten erzählt, der in diesem Jahr 100 Jahre alt geworden wäre. Während die erste Hälfte des Konzertes mit Mahler-Liedern eine fast unangenehme Atmosphäre hat, sind die Besucher nach der Pause ganz auf der Seite Hampsons. 

von STEFAN KLEIN Weiterlesen

Ein amerikanisches Heimspiel in Essen

Leonard Bernstein Foto: Jack Mitchell

Leonard Bernstein Foto: Jack Mitchell

Die Philharmonie Essen hat im Rahmen seiner Konzertreihe Leonard Bernstein zum 100. Geburtstag Grammy-Preisträgerin Hilary Hahn zusammen mit der Houston Symphony eingeladen, sich vor einem der wichtigsten Komponisten des vergangenen Jahrhunderts zu verneigen. Der kolumbianische Dirigent Andrés Orozco-Estrada präsentiert ein Programm, das neben Bernsteins sicher größtem Hit auch ein unbekannteres Werk aus dem Œuvre des Ausnahmemusikers beinhaltet. Abgerundet wird der Abend durch Antonín Dvořáks siebte Sinfonie. Während Beginn und Finale des Konzertabends voll und ganz überzeugen, ist ausgerechnet der Auftritt der berühmten Solistin weniger bemerkenswert.

von STEFAN KLEIN Weiterlesen

Guten Morgen Baltimore, willkommen in den Sixties!

"Hairspray" an der Oper Dortmund Foto: Bjoern Hickmann - Stage Picture

“Hairspray” an der Oper Dortmund Foto: Björn Hickmann – Stage Picture

Das Musical hat in Deutschland einen schweren Stand: Es wird belächelt als seicht, bunt und dauerfröhlich. Die Oper Dortmund scheint es sich zur Aufgabe gemacht zu haben, diesen Klischees entgegenzutreten. Ob nun mit dem tiefenpsychologischen Next to Normal, dem düsteren Sunset Boulevard oder dem dramatischen Jesus Christ Superstar – immer wieder beweist das Haus, dass Musical mehr ist als nur eine fröhlich glitzernde Kaugummiwelt. Mit Hairspray gehen die Dortmunder nun sogar noch einen Schritt weiter: Sie spielen ein Musical, das fröhlich, glitzernd UND voller Botschaften ist.

von STEFAN KLEIN Weiterlesen

Unterhaltsame Relevanz im Operettengewand

„Die Blume von Hawaii“ an der Oper Dortmund Foto: Björn Hickmann, Stage Picture

„Die Blume von Hawaii“ an der Oper Dortmund Foto: Björn Hickmann, Stage Picture

Wie schön muss es sein, in einer Operettenwelt zu leben? Man umgibt sich mit fröhlichen und herzzerreißenden Melodien, alles ist bunt und glitzert, und man beschäftigt sich den ganzen Tag mit verwirrenden Liebesdreiecken und vielen Happy Endings. Die Oper Dortmund versucht nun, den Besuchern einen Einblick in ebendiese, vordergründig rein fröhliche, Operettenwelt zu geben und zeigt Paul Abrahams Die Blume von Hawaii. Während Spaß, Goldregen und Showtreppen den Hauptteil des Abends einnehmen, überraschen die Dortmunder doch auch immer wieder mit erstaunlich tiefgreifenden und nachdenklichen Szenen und bieten so einen Operetten-Abend, der abwechslungsreicher kaum sein könnte.

von STEFAN KLEIN Weiterlesen

Boulevard der Dämmerung in teilweise unvorteilhaftem Licht

"Sunset Boulevard" am Opernhaus Dortmund Foto: Thomas Jauk

“Sunset Boulevard” am Opernhaus Dortmund Foto: Thomas Jauk

Die Oper Dortmund setzt ihre erfolgreiche Musical-Serie fort. Nach Jesus Christ Superstar und Next To Normal gibt es nun Andrew Lloyd Webbers Sunset Boulevard auf dem Spielplan. Nachdem man sich auch in den vergangenen Jahren große Namen der Musical-Welt holte, ist es den Dortmundern in dieser Spielzeit gelungen, den aktuell wahrscheinlich größten Namen des deutschsprachigen Musicals zu engagieren. Pia Douwes enttäuscht ihre Fans in Gil Mehmerts Inszenierung sicher nicht. Doch ob sie neue dazugewinnen wird, ist schwer zu sagen.

von STEFAN KLEIN Weiterlesen

Alltag statt Rollschuhe – ein fast normales Musical in Dortmund

"Next to Normal" am Opernhaus Dortmund Foto: Björn Hickmann

“Next to Normal” am Opernhaus Dortmund Foto: Björn Hickmann

Das Dortmunder Opernhaus traut sich etwas! Mit Next to Normal – Fast normal steht nun ein mit dem Pulitzer Preis ausgezeichnetes Musical auf dem Spielplan, das aufgrund seines Themas schnell am Publikum vorbei singen könnte. Wie macht man der durchschnittlichen Musicalzielgruppe schon ein Stück über eine dysfunktionale Allerweltsfamilie mit depressiver Mutter schmackhaft, das eher rockig daher kommt und nicht zum munteren Mitsingen einlädt? Next to Normal könnte von fröhlichen My fair Lady-Erwartungen kaum weiter entfernt sein, ist aber dennoch (oder gerade deswegen) unbedingt sehenswert.

von STEFAN KLEIN Weiterlesen