Il était une fois…

Charles Perrault (1628–1703); Künstler: Charles Le Brun (1619–1690)

Mit diesen Worten beginnen viele Märchen des französischen Schriftstellers Charles Perrault. Rotkäppchen, Dornröschen, Blaubart, Aschenputtel – seine Werke sind weltbekannt. Am Ende eines Märchens folgt eine Moral, die sich die Leserschaft oder Zuhörerschaft zu Herzen nehmen sollte. Anlässlich seines 320. Todestags betrachten wir heute das Leben und die Märchen von Frankreichs berühmtestes Grand Auteur de Conte. Vielleicht folgt auch am Ende dieses Textes eine Moral, aus der man etwas lernen kann.

von VANESSA MUSZARSKY

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Podcast Literatur und Feuilleton – Folge 011: Verbotene Liebe

Lady Strachan and Lady Warwick making love in a park. Copyright: Wellcome Library, London.

Ein Blick und dann war es um sie beide geschehen. Wo die Liebe hinfällt, ist meist unergründlich. Wahrscheinlich kommt es genau aus diesem Grund immer wieder dazu, dass Menschen sich ineinander verlieben, obwohl ihre Mitmenschen genau das verhindern wollen. In einer Welt, die jahrhundertelang davon bestimmt war, dass Ehen zum Vorankommen der eigenen Familienbelange instrumentalisiert wurden, füllte die Liebe oftmals nur eine Nebenrolle aus. Und doch sind literarische Liebesbekundungen mindestens genauso alt wie Arrangements zur Verheiratung der Kinder. Und diese Liebesbekundungen waren übrigens schon seit der Antike nicht auf die Zweisamkeit von Mann und Frau gemünzt, sondern erfolgten ebenso zwischen zwei Männern wie zwischen zwei Frauen.

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„Unser Leben ist wie eine Reise; wir lassen uns nieder und meinen, unser Haus stünde ewig“

Annemarie Schwarzenbach (1908-1942) ca. 1938

Die Schweizer Journalistin, Reiseschriftstellerin und Fotografin Annemarie Schwarzenbach begeht heute, am 15. November 2022, ihren 80. Todestag. Ihr Leben gleicht einer Reise: „Im gewöhnlichen Leben scheint natürlich alles fester und nicht vorübergehend; das Bewusstsein des ‚Episodenhaften‘ verliert sich, man glaubt leichter, dass jeder Tag zu einer Zukunft beitrage, und man vergisst, dass diese Zukunft eines Tages oder Nachts ihr unwiderrufliches Ende hat.“ Sie flüchtet gewissermaßen aus ihrem Elternhaus, beschreibt ferne Länder für andere Menschen, führt ein nomadisches Leben und hinterlässt ein großes Œuvre prosaischer wie lyrischer Texte sowie Fotografien, die nur zum Teil zu Lebzeiten Schwarzenbachs in Buchform sowie in Zeitungen und Zeitschriften erschienen sind.

von JANA SCHRÄDER-GRAU

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Das Bildnis des Oscar Wilde

Oscar Wilde (1854–1900) circa 1882

Aus seiner Feder stammen unzählige Texte, wie der Roman Das Bildnis des Dorian Gray: Oscar Wilde galt als angesehener Schriftsteller im 19. Jahrhundert und bietet mit seinen Werken auch gegenwärtig noch viel lesenswerten Stoff. Heute am 16. Oktober wäre er 168 Jahre alt geworden – ein guter Grund, um an sein Leben zu erinnern.

von VIKTORIA GORETZKI

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The Importance of Being Ernest

Passfoto Ernest Hemingways im Jahre 1923. Zu dieser Zeit hielt er sich in Paris auf.

Vor genau 123 Jahren erblickte Ernest Miller Hemingway das Licht der Welt. Bekannt ist er uns heute nicht nur für seinen reduktionistischen Schreibstil, der uns als Eisberg-Theorie geläufig ist. Auch war er ein prototypischer Macho, dessen Figuren genau die Werte verkörpern, die auch Hemingways öffentliches Bild prägten. Doch trotz ihrer Chauvi-Attitüde lässt sich seinen Werken weiterhin viel Positives abgewinnen.

von THOMAS STÖCK

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Herzschmerz in der Stadt der Liebe

Salih Jamal: Blinder Spiegel; Cover: Septime Verlag

Wer ein Happy End erwartet, ist hier fehl am Platz: Salih Jamal erzählt in seinem neuen Roman Blinder Spiegel von der unmöglichen und tragischen Liebe zwischen der geheimnisvollen Elle und dem nach Freiheit strebenden Lui. Poetisch entführt uns der Autor in ein Paris, wie wir es alle kennen, in dem manchen Menschen das Glück jedoch verwehrt bleibt. Uns erwartet eine schmerzhafte Geschichte in fünf Akten.

von ALINA BRAUCKS

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Türchen 14: Gedankenreise durch die Modewelt

Sie gehören nicht zu den Personen, die in der Weihnachtszeit auf dem Sofa liegen und gemütlich Weihnachtsfilme schauen, sondern zu denen, die lieber verreisen und etwas von der Welt sehen möchten? Dann haben wir den optimalen Buchtipp für Sie! Georgia Kaufmanns Die Schneiderin von Paris entführt Sie auf eine Reise von Südtirol nach Paris, über Brasilien nach Amerika und erzählt dabei die Geschichte einer Frau, die nur einen Traum hat: eine eigene Schneiderei zu führen.

von VIKTORIA GORETZKI

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Im Paris der Erinnerungen auf der Suche nach einer Frau

Patrick Modiano: Unsichtbare Tinte; Cover: Hanser Verlag

Der ungelöste Fall der mysteriösen Noelle Lefebvre lässt Jean Eyben auch noch Jahrzehnte nach deren Verschwinden nicht los. Unwichtige Details werden zur Geheimbotschaft und das Verfassen von Notizen zur Manifestation der Existenz einer längst vergessenen Zeit. Der schlichte Inhalt von Patrick Modianos Unsichtbare Tinte wird durch die wendungsreiche Struktur und den geschliffenen Stil zu einer fesselnden Geschichte, die Spannung ganz ohne action-lastige Elemente erzeugt.

von LEINES BAUMGARDT

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Die Redaktion empfiehlt…

Mit 2020 liegt ein äußerst bewegtes Jahr hinter uns. COVID-19 hat unseren Alltag auf den Kopf gestellt. Auch für 2021 werden durch die Pandemie notwendig gewordene Einschränkungen unseren Alltag langfristig bestimmen. Zugleich gibt es jedoch einen Hoffnungsschimmer am Horizont mit den zugelassenen mRNA-Impfstoffen, sodass vielleicht in nicht allzu ferner Zukunft eine Normalisierung unseres Lebens beginnen kann. Doch ist da ja noch der Lockdown, dessen Verlängerung immer wahrscheinlicher scheint. Um die Zeit zu Hause ein wenig vergnüglicher zu machen, hat sich unsere Redaktion deshalb einige Empfehlungen für diese aufregende Zeit einfallen lassen. Wir wünschen Euch einen angenehmen Start in das neue Jahr, beste Gesundheit und natürlich viel Vergnügen bei der Lektüre!

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„Ich kann Bedürfnisse viel besser online ausdrücken“

Marius Goldhorn: Park, Cover: suhrkamp

Mit Park liefert Marius Goldhorn ein popliterarisches Debüt, das seinesgleichen sucht. Selten war der als Genrebezeichnung eigentlich eher schwammige Begriff der ‚Gegenwartsliteratur‘ präziser anwendbar als auf diesen Roman, der die Leser:innen nicht nur mit auf eine Reise nach Paris und Athen nimmt, sondern auch einen erschreckend genauen Blick auf unsere westliche Welt ermöglicht, in der alle jederzeit online vernetzt sind. Willkommen im Hier und Jetzt.

von NICK PULINA

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