Verrückt sind ja immer die anderen

Angela Lehner: Vater unser Cover: dtv Verlag

Angela Lehners Roman Vater unser erzählt die Geschichte einer narzisstischen Protagonistin, die sich in eine Psychiatrie einweisen lässt, um ihren Bruder zu retten. Dabei verschwimmen die Grenzen zwischen Realität und Lüge immer mehr und lassen den Leser mit vielen offenen Fragen zurück. Das Buch wurde mit dem Debütpreis des Österreichischen Buchpreises 2019 ausgezeichnet.

von PAULA BURMEIER

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Türchen 21: Still und unruhig

Durch Rosa in Grau von Simone Scharbert taucht man in eine transzendente Welt ein. Der Roman lässt die Grenze zwischen Kunst, Poesie und Literatur verschwinden. Die geschilderte Unruhe der Protagonistin macht einen innerlich konzentriert und ganz still. Eine gefasste und auch winterlich, weihnachtliche Stimmung breitet sich im Leser aus. 

von LISA THEISSEN

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“I’m every woman”

Nam-Joo Cho: Kim Jiyoung, geboren 1982; Cover: Kiepenheuer & Witsch

In Südkorea hat Cho Nam-Joos Roman Kim Jiyoung geboren 1982 bereits im Jahr 2016 große gesellschaftspolitische Wellen geschlagen. Seit diesem Jahr können sich auch deutschsprachige Leser:innen an Cho Nam-Joos internationalen Bestseller erfreuen, der mittlerweile ein zentraler Text der feministischen Bewegung in Südkorea geworden ist und zahlreiche Frauen auf die Straße geholt hat.

von ALINA BRAUCKS

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Vom Wahnsinn der Diskriminierung

Nam-Joo Cho: Kim Jiyoung, geboren 1982; Cover: Kiepenheuer & Witsch

Nam-Joo Cho erzählt in ihrem Roman Kim Jiyoung, geboren 1982 von der gleichnamigen Protagonistin und Momenten aus ihrem Leben, in denen sie sich mit Diskriminierung und Benachteiligung aufgrund ihres Geschlechts auseinandersetzen muss. Der Roman berichtet in einem sachlichen Erzählstil von einer Realität, mit der sich viele Frauen tagtäglich konfrontiert sehen und deckt auf, wie tief Diskriminierung im Alltag verankert ist.

Von CELINA FARKEN

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In jedem von uns lebt ein Don Quijote!

Don_Quijote_Ruhrfestspiele_Wolfgang Kühnen (1)Als Cervantes mit seiner Arbeit an Don Quijote anfing, wollte er eine Satire auf die damals so populären Ritterromane schreiben. Sein Protagonist sollte eine Karikatur werden, ein Zerrbild, aber dann verliebte sich Cervantes in sein Geschöpf und er schuf mit viel Liebe zum Detail nicht nur den „großartigsten Verlierer der Menschheit“, sondern ,einen von uns‘.
Im neusten Projekt der Patienten und Mitarbeiter der LWL-Klinik Herten, Don_Quijote_SHORT_CUTS, das anlässlich der diesjährigen Ruhrfestspiele Recklinghausen Premiere hatte, zeigt Regisseurin Sandra Anklam, wie wichtig es ist, Visionen zu haben und auch an ihnen festzuhalten. Im Stück, wie im wirklichen Leben, wird jeder der Mitwirkenden zu seiner ureigenen Version des Don Quijote, nur die Windmühlen sind bei jedem andere.

von VERENA SCHÄTZLER Weiterlesen