Ela Angerers semi-autobiografischer Roman Bis ich 21 war ist ein frostiges Leseerlebnis, das einen über eine grotesk wohlstandsverwahrloste Jugend im Österreich der 1960er und 70er schaudern lässt.
von LINA BRÜNIG
Fast täuscht der Titel über die Ernsthaftigkeit der Erzählungen hinweg. Aber Wir haben Raketen geangelt versammelt Geschichten, die nicht bloß in lieben Erinnerungen schwelgen, sondern sich erzählend solchen Situationen annehmen, die zwischen dem Alltäglichen und dem Extremen aufgespannt werden. Indianer und Vespafahrten, Familienportraits und Eremiten sind Themen und formgebende Elemente dieser Kurzgeschichten, denen gemeinsam ist, dass ihre Protagonisten und Erzählerinnen sich der Aufgabe stellen, sich am eigenen (Kinder-)Anspruch zu messen.
von SOLVEJG NITZKE Weiterlesen
Linda Lês FLUTwelle ist eine vielstimmige Reflexion über Trauer, Schuld und die Möglichkeit eines erfüllten Lebens. Vier Figuren erzählen aus ihrer jeweiligen Sicht, wie es dazu kommen konnte, dass Lou ihren Mann Van überfuhr. Rache? Eifersucht? Mord? Ein tragischer Unfall? Die formale Strenge des Textes steht hier in reizvollem Kontrast zum emotionalen Inhalt. Der Roman war in Frankreich 2010 für den Prix Goncourt nominiert und erscheint nun auf Deutsch.
von LINA BRÜNIG
von Louisa Hackmann