Vor dem Sterben kommt alles anders

"Ein großer Aufbruch" am Schauspiel Essen Foto: Matthias Jung

“Ein großer Aufbruch” am Schauspiel Essen Foto: Matthias Jung

Nach einem cineastischen Frankenstein und einem etwas überfordernden Parsifal bringt der Zürcher Regisseur Gustav Rueb sein drittes Stück am Schauspiel Essen auf die Bühne: Ein großer Aufbruch nach dem gleichnamigen Fernsehfilm von Magnus Vattrodt. Dieser Theaterabend gerät zu einer emotionalen Auseinandersetzung mit den Themen Sterben und Sterbehilfe – aber vor allem zu einem klischeefreien Plädoyer für geklärte zwischenmenschliche Verhältnisse.

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Wenn sich der Tod ins Leben verliebt

Thees Uhlmanns "Sophia, der Tod und ich" am Schauspiel Essen Foto: Martin Kaufhold

Thees Uhlmanns “Sophia, der Tod und ich” am Schauspiel Essen Foto: Martin Kaufhold

Am Schauspiel Essen feiert eine Romanadaption Weltpremiere: Sophia, der Tod und ich nach dem Bestseller des Singer-Songwriters Thees Uhlmann. Mit nur fünf Schauspielern und ein wenig Musik gelingt ein kurzweiliger Abend, der ein sehr dunkles, Ängste evozierendes Thema ungewohnt leichtfüßig behandelt und die angetanen Zuschauer mit einem warmherzigen Plädoyer für das Leben nach Hause schickt.

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Parsifal – eine Antioper?

"Parsifal" am Schauspiel Essen Foto: Diana Küster

“Parsifal” am Schauspiel Essen Foto: Diana Küster

Nach seiner beliebten Frankenstein-Inszenierung kehrt Gustav Rueb mit Parsifal, inspiriert durch Wagner und Tankred Dorst, zurück ans Schauspiel Essen. Den monumentalen Stoff um die Suche nach dem Heiligen Gral lässt er mit parodistischem Pathos auf den Zuschauer einprasseln. Was dem Abend jedoch – frei von konservativer Werktreue – fehlt, ist etwas Richtungweisendes, eine Portion Logik. Am Ende jubeln „Eingeweihte“, während ein Viertel des Publikums das Theater bereits in der Pause verlassen hat.

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Vom Gut-Sein im Dauerregen

"Der gute Mensch von Sezuan" am Schauspiel Essen Foto: Birgit Hupfeld

“Der gute Mensch von Sezuan” am Schauspiel Essen Foto: Birgit Hupfeld

Es „brechtet“ wieder gewaltig auf Deutschlands Theaterbühnen. Nun feierte der Der gute Mensch von Sezuan in der Regie von Moritz Peters am Schauspiel Essen Premiere. Knapp drei Stunden, die gleichermaßen langatmig wie denkwürdig daherkommen, prasseln im wahrsten Sinne des Wortes auf den Zuschauer ein.

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Sie sind entlassen, Krause

"Top Dogs" am Schauspiel Essen Foto: Martin Kaufhold

“Top Dogs” am Schauspiel Essen Foto: Martin Kaufhold

Getreu dem Spielzeitmotto „Werte zählen“ feierte im Schauspiel Essen das Stück Top Dogs Premiere. Regisseur Christoph Roos kennt das Haus, inszenierte hier bereits erfolgreich Die Buddenbrooks, Michael Kohlhaas und Faust. Die amüsierende Managersatire bringt er kurzweilig, ohne viel Wesens, auf den Punkt.

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Musik der Geschichte / Geschichte der Musik

"The Rest is Noise" in Dortmund im Rahmen der Ruhrtriennale Foto: Christoph Sebastian

“The Rest is Noise” in Dortmund im Rahmen der Ruhrtriennale Foto: Christoph Sebastian

Auch wenn die eigentliche Spielzeit der aktuellen Ruhrtriennale schon vergangen ist, lockt ihr Programm weiterhin ins Theater: Im Rahmen des Kunstfestivals kooperieren erstmalig sechs Theaterhäuser des Ruhrgebiets, um Alex Rossʼ The Rest is Noise zum Besten zu geben. Nach Stationen in Essen und Moers im letzten Jahr fand der dritte Teil der Lesereihe nun im Schauspiel Dortmund statt und überzeugte mit hervorragenden Musikern und einem gut aufgelegten Ensemble.

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My Fabulous Lady

"My Fair Lady" am Schauspiel Essen Foto: Martin Kaufhold

“My Fair Lady” am Schauspiel Essen Foto: Martin Kaufhold

Das Essener Schauspiel landet mal wieder einen Clou: Robert Gerloff beweist mit seiner Inszenierung von My Fair Lady, dass der Pygmalion-Stoff auch knapp 100 Jahre nach seiner bekanntesten Bearbeitung durch George Bernard Shaw nichts an Witz und Schlagfertigkeit verloren hat. Das Publikum erwarten 165 unterhaltsame Minuten, in denen der eine oder andere schiefe Ton gerne verziehen wird.

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50 Shades of White

Yasmina Rezas "Kunst" am Schauspiel Essen Foto: Diana Küster

Yasmina Rezas “Kunst” am Schauspiel Essen Foto: Diana Küster

Ein vibrierendes Kunstwerk, Scheiße oder irgendwas dazwischen? Drei Männer streiten sich über ein Bild, dabei geht es doch um so viel mehr. Regisseurin Anne Spaeter bringt Yasmina Rezas Kunst auf die Bühne des Grillo-Theaters Essen und zeigt eine fein abgestimmte Komödie, bei der zur Erheiterung des Zuschauers fast jedes Wort pointiert auf die Goldwaage gelegt wird.

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Willkommen in der Andy Kaufman Show

Matthias Breitenbach, Leopold von Verschuer in "Der Sturm"   Foto: Thilo Beu

Matthias Breitenbach, Leopold von Verschuer in “Der Sturm” Foto: Thilo Beu

Schwarzlicht, Discokugeln, Loopstation und psychedelisches Farbenspiel: Shakespeares Der Sturm feierte in der Regie von Thomas Krupa die letzte Premiere im Grillo Theater Essen vor der Sommerpause. Krupa beschwört eine magische Insel zwischen machthungrigen Despoten und 1990er-Jahre-Ikonen, Kolonialisierung und Netzhemden – „a friendly, friendly world“, wie der Entertainer Andy Kaufman zynisch singen würde.

von NADINE HEMGESBERG

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Frankenstein trifft Eliza Doolittle

Spielzeitpräsentation 2015/16 am Schauspiel EssenEs erwarten uns zwar noch einige Premieren, bevor die Theater Nordrhein-Westfalens in die Sommerpause gehen, doch die neue Spielzeit will schon vorbereitet und präsentiert sein. Das Schauspiel Essen stellte nun sein Programm für die Spielzeit 2015/16 vor, das unter dem Motto Werte zählen die Frage aufwirft, welche Moralvorstellungen und Ideale im Leben wichtig sind. Ein Einblick.

von ANNIKA MEYER Weiterlesen