Podcast Literatur und Feuilleton – Folge 013: Spiegel

Jan Roos: Narziss an der Quelle, zwischen 1610 und 1638.

Heute der normalste Gegenstand der Welt, damals absoluter Luxus: Der Spiegel. Für uns ist es völlig normal, regelmäßig unser Aussehen kontrollieren zu können. Lange Zeit hatten die Menschen aber nicht mehr als ihre Spiegelung auf dem Wasser. Das eigene Spiegelbild kann durchaus faszinierend sein, und so hat der Spiegel auch seinen Weg in die Literatur gefunden. Und dort spiegelt er nicht nur, was ihm gegenübersteht. Er kann magisch sein, sprechen, eine Pforte in andere Welten sein und – täuschen. In dieser Folge nehmen wir euch mit in Märchenwelten, Schauergeschichten und altbekannte Klassiker. Viel Spaß!

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Podcast Literatur und Feuilleton – Folge 001: Mythos Medea

Alfons Mucha: Medea. Lithografie aus dem Jahr 1898.

Königstochter, Liebende, Flüchtling, gehörnte Gattin, Zauberin, Kindsmörderin. Diese vielfältigen Eigenschaften vereint Medea auf sich. Ihr farbenprächtiger Charakter hat Dichterinnen und Dichter schon seit jeher dazu angeregt, ihre Geschichte immer und immer wieder neu zu erzählen. Medea – Opfer und Täterin zugleich? Auf ihr Leben blicken wir heute gemeinsam mit Texten von Seneca, Franz Grillparzer und Christa Wolf.

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Karikatur einer Kindsmörderin

Tamar Tandaschwili: Als Medea Rache übte und die Liebe fand; Cover: Residenz Verlag

Als Medea Rache übte und die Liebe fand der georgischen Autorin Tamar Tandaschwili macht betroffen: Verstörend sind die andauernde physische und psychische Gewalt, der die LGBTQ-Community in der kaukasischen Republik schutzlos ausgeliefert ist. Tandaschwilis Gesellschaftsroman könnte in seiner epischen Plotbreite sicherlich mit Tolstois großen Romanen konkurrieren – würde die Autorin nicht achtlos eine Figur nach der anderen beiseiteschieben und alle Hüllen um den mythischen Medea-Stoff fallen lassen.

von THOMAS STÖCK

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