Auf einer beschaulichen Insel geschieht ein Mord – und nun übt die Dorfgemeinschaft Selbstjustiz. So ließe sich Tarjei Vesaas‘ Der Keim in einem Satz zusammenfassen. Was den erstmals 1940 erschienenen Roman zu so einer spannenden Lektüre machen, sind Vesaas Gespür für das Bedrohliche im Alltäglichen und die Frage danach, wie man in einer kollektiven Gewalttat den Alleinschuldigen identifiziert.
von CAROLIN KAISER