Podcast Literatur und Feuilleton – Folge 002: Der Wolf im Märchen

Postkarte „Rotkäppchen und der böse Wolf“ der Schwedin Jenny Nyström, vor 1903.

„Homo hominis lupus.“ Der Mensch ist dem Menschen ein Wolf. Der Wolf dient Thomas Hobbes als Metapher für das Schlechte per se. Noch weiter zurück reicht die Redensart vom Wolf im Schafspelz, die wir bereits in der Bibel antreffen. In Europa wurde der Wolf ab dem 16. bis ins 18. Jahrhundert hinein systematisch ausgerottet. Die Verfolgung des Wolfs fällt zusammen mit einer literarischen Entwicklung: Ab dem 17. Jahrhundert werden zuvor mündlich tradierte Märchen schriftlich fixiert. Während in Westeuropa schon kleinen Kindern der Wolf als tierischer Teufel präsentiert wird, existieren jedoch auch positivere Darstellungen des Wolfs. Gemeinsam blicken wir auf auf französische, deutsche, russische und litauische Märchen sowie auf Goethes Reineke Fuchs.

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Aller Anfang ist schwer (1): Der fliegende Berg

Christoph Ransmayr: Der fliegende Berg; Cover: S. Fischer

Kann man erzählen, nachdem man stirbt? Genau diesen Eindruck erweckt der erste Satz – erwecken vielmehr die ersten Verse – von Christoph Ransmayrs Epos Der fliegende Berg. Das paradoxale Erzählen des Protagonisten Patrick entführt uns in eine menschenfeindliche Welt, in die eisweißen Höhen des Himalayas.

von THOMAS STÖCK

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